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Pastor verteidigt Kirchenasyl für drei Afghanen

Der Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Dreieinigkeits-Gemeinde in Berlin-Steglitz, Gottfried Martens, hat ein Kirchenasyl mit aktuell drei Männern aus Afghanistan verteidigt. Den zum Christentum konvertierten Christen drohe der Tod, sollten sie über Schweden, das für den Asylantrag eigentlich zuständig ist, weiter in ihre Heimat abgeschoben werden, sagte Martens am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Seinen Angaben zufolge ist die Abschiebung aus Schweden nach Afghanistan bereits beschlossene Sache, da die Asylanträge dort abgelehnt worden seien.

Martens betonte, er wisse von Menschen, die nach ihrer Abschiebung in Afghanistan umgebracht wurden. Bei den ursprünglich vier Männern im Kirchenasyl handelte es sich um sogenannte „Dublin-Fälle“, bei denen ein anderes EU-Land für die Bearbeitung des Asylantrags zuständig ist.

Am Freitag hieß es, dass inzwischen nur noch zwei Afghanen von unmittelbarer Abschiebung bedroht seien, weil bei einem weiteren die für „Dublin-Fälle“ laufende sechsmonatige Überstellungsfrist in das zuständige EU-Land überschritten worden sei. Jetzt ist demnach das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge für den Asylantrag zuständig.

Wegen des Kirchenasyls in der Gemeinde der Freikirche hatte es Streit zwischen Hamburg und Berlin gegeben. Demnach hatte die Hansestadt als zuständiges Bundesland für die Bearbeitung dieser Asylanträge von Berlin Amtshilfe zur Rücküberstellung der Afghanen angefordert. Berlin lehnte dies Medienberichten zufolge unter Verweis auf das bestehende Kirchenasyl, das von der Polizei nicht gebrochen werde, ab.