Papst drückt nach Fico-Attentat Solidarität mit Slowakei aus

Der lebensgefährliche Angriff auf den slowakischen Regierungschef Robert Fico hat international für Entsetzen gesorgt. Nun meldet sich auch Papst Franziskus zu Wort.

Nach dem Attentat auf Ministerpräsident Robert Fico hat Papst Franziskus seine Verbundenheit und Solidarität mit der Slowakei zum Ausdruck gebracht. Er verurteilte das “feige Gewaltverbrechen” und bete für eine rasche Genesung Ficos, schrieb das Kirchenoberhaupt in einem Brief an Staatspräsidentin Zuzana Caputova. Die slowakische Nachrichtenagentur TASR berief sich dazu am Wochenende auf Informationen von Caputovas Sprecher.

Es handle sich um einen Moment einer großen Prüfung für die slowakische Nation, so der Papst. “Ich erbitte den göttlichen Segen, damit in Ihrem Land Einigkeit und Frieden herrschen”, schrieb Franziskus an die Präsidentin.

Fico (59) war am Mittwoch von einem Mann angeschossen und lebensgefährlich verletzt worden. Am Wochenende befand er sich weiter auf der Intensivstation einer Klinik. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hatte sich schon kurz nach dem Attentat tief beunruhigt über den Angriff auf den slowakischen Regierungschef gezeigt. “Es scheint, dass es keine Grenzen mehr gibt”, sagte der vatikanische Chefdiplomat am Mittwochabend. “Das alles führt zu einer Zunahme der Gewalt, die Beziehungen werden immer gewalttätiger, und es besteht immer weniger Hoffnung auf den Aufbau friedlicher Beziehungen.”

Auch die Spitzen der katholischen Kirche in der Slowakei reagierten mit Bestürzung auf das Attentat und riefen zum Gebet für eine rasche Genesung Ficos auf. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Bernard Bober, verurteilte in einer schriftlichen Erklärung “Gewalt, Hass und Aggression, die nur noch mehr Böses hervorbringen und die Polarisierung in der Gesellschaft vertiefen”. Mehr als 60 Prozent der slowakischen Bevölkerung sind Katholiken.