Jesuit Alt widerspricht Klimakleber-Kritik von Bischof Hanke

Als „sehr apokalyptisch“ hat der Eichstätter Bischof Hanke die „Letzte Generation“ bezeichnet. Das kritisiert der Nürnberger Jesuit und Klimaaktivist Jörg Alt, der sich vor Gericht verantworten muss.

Die "Letzte Generation" ist bekannt dafür, sich an Straßenkreuzungen festzukleben
Die "Letzte Generation" ist bekannt dafür, sich an Straßenkreuzungen festzuklebenImago / ONW-Images

Der Nürnberger Jesuit und Klimaaktivist Jörg Alt wehrt sich gegen Kritik des Eichstätter Bischofs Gregor Maria Hanke. Hanke hatte in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) Kritik an der „Letzten Generation“ geäußert. „Die Klimakleber der ‚Letzten Generation‘ treten sehr apokalyptisch auf“, sagte der Bischof. Alt, selbst Klimakleber, erwiderte darauf via X, früher Twitter, unter einem Post der Evangelischen Zeitung: „Schlechte Apokalyptik = Wenn man nur Angst und Panik verbreitet. Gute Apokalyptik = Wenn man den Fakten in die Augen schaut, dennoch nicht resigniert, sondern für die Verhinderung der Apokalypse kämpft. Wie eben die Letzte Generation.“

In einem eigenen Post schreibt Alt: „Oberhirtliche Schelte an der @AufstandLastGen und mir?! Wäre nur gerechtfertigt, wenn wir bei ‚Weltuntergangsangst‘ stehen bleiben würden. Tun wir aber nicht. Wir kämpfen GEGEN das Eintreten der Apokalypse und FÜR den Erhalt von Gottes schöner Schöpfung.“

Der Ordensmann Alt muss sich am 30. November vor dem Amtsgericht Nürnberg verantworten. Hintergrund: Alt hatte am 16. August 2022 vor dem Nürnberger Hauptbahnhof bei einer Straßenblockade mit Aktivistinnen und Aktivisten der Protestgruppen „Extinction Rebellion“ und „Letzte Generation“ mitgemacht. Deshalb erhielt er nach eigenen Angaben einen Strafbefehl wegen „gemeinschaftlich begangener Nötigung“ über 60 Tagessätze zu je 50 Euro, wogegen er Einspruch eingelegt hat.

Weltklimakonferenz startet in Dubai

Ebenfalls am 30. November beginnt die nächste Weltklimakonferenz. Sie findet bis 12. Dezember in Dubai statt. Bischof Hanke, der dem Thema Umweltschutz als stark verbunden gilt, rief Christen anlässlich des Gipfels zu einer solidarischen Lebensweise auf. Dazu lade das Evangelium ein. „Ein solcher Lebensstil umfasst die Achtung vor der Schöpfung und damit auch die Sorge für das Klima“, sagte Hanke im KNA-Interview.