Oldenburger Oberkirchenrätin Teichmanis gibt Leitungsamt auf
Fünf Jahre lang hat sie die Kirche in Oldenburg mit geprägt. Jetzt hört Susanne Teichmanis auf, aus privaten Gründen.
Oldenburg. Die juristische Oberkirchenrätin der Kirche in Oldenburg, Susanne Teichmanis, gibt ihr Leitungsamt zum April 2021 auf. Ausschlaggebend seien persönliche Gründe, teilt die oldenburgische Kirche mit. Teichmanis (52) gehört seit April 2016 zur Führungsriege der Kirche, zu der 116 Gemeinden mit 398.000 Mitgliedern zwischen der Nordsee und den Dammer Bergen gehören. Sie war im November 2015 von der Kirchensynode unbefristet zum juristischen Mitglied des Oberkirchenrates gewählt worden. Dort leitet sie eines von drei Dezernaten und ist zuständig für Recht, Finanzen und Verwaltung.
Als Grund nannte Teichmanis die Rahmenbedingungen ihrer familiären Situation, die sie nicht in der jetzigen Weise fortsetzen wolle. Ihr Ehemann arbeite als Rechtsanwalt in Lörrach in Süddeutschland, während sie selbst im äußersten Nordwesten Deutschlands tätig sei. Dies verlange nach Veränderung, was insbesondere durch die Corona-Pandemie sehr deutlich geworden sei.
Auf gutem Weg
Die Entscheidung sei ihr nicht leicht gefallen, unterstrich die promovierte Juristin: „Unsere Kirche mit ihren Eigenheiten, ihren vielfältigen hochinteressanten Aufgaben und Herausforderungen, vor allem aber ihren Menschen, ist mir in den vergangenen fünf Jahren ans Herz gewachsen.“ Doch jetzt freue sie sich darauf, „wieder mit meinem Mann zusammenzuleben und den Alltag gemeinsam zu gestalten“.
Bischof Thomas Adomeit dankte Susanne Teichmanis „für ihren treuen Dienst zum Wohle der oldenburgischen Kirche in den letzten fünf Jahren“. Er empfinde großen Respekt für ihre persönliche Entscheidung, betonte er. Die oldenburgische Kirche befinde sich im Moment auf einem guten Weg, daran habe Oberkirchenrätin Teichmanis großen Anteil. Die bisherige Zusammenarbeit mit ihr in der Verantwortung für die Kirche habe Freude gemacht. Er hoffe, dass die Synode noch vor dem kommenden Sommer einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin wählen könne.
Als Richterin am Landgericht
Susanne Teichmanis studierte Jura in Saarbrücken, war dort wissenschaftliche Mitarbeiterin und schloss ihre Ausbildung mit einer konzernrechtlichen Promotion an der Universität des Saarlandes ab. Dann arbeitete sie als Richterin am Landgericht Saarbrücken und als Rechtsanwältin in einer süddeutschen Wirtschaftskanzlei. Ab 2007 war sie als Oberkirchenrätin der Evangelischen Landeskirche in Baden mit Sitz in Karlsruhe tätig, bevor sie neun Jahre später in den Oldenburger Oberkirchenrat wechselte. (epd)