Ökumenischer Kirchentag erwartet prominente Gäste

Die Kirchen in Osnabrück laden anlässlich des Jubiläums „375 Jahre Westfälischer Frieden“ im Juni zu einem Ökumenischen Kirchentag ein. Das Wochenende steht unter dem Motto „Wege des Friedens“.

Der ökumenische Abschlussgottesdienst soll auf dem Osnabrücker Marktplatz staffinden
Der ökumenische Abschlussgottesdienst soll auf dem Osnabrücker Marktplatz staffindenImago / Panthermedia

Friedensethik, Umweltschutz, Glaube, Missbrauch und Synodalität sind die Hauptthemen des regionalen Ökumenischen Kirchentags Mitte Juni in Osnabrück. Als prominente Gäste kündigten die Organisatoren Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), den früheren Bundespräsidenten Christian Wulff, Osnabrücks katholischen Altbischof Franz-Josef Bode sowie Hannovers evangelischen Landesbischof Ralf Meister an. Das Kirchentreffen ist Teil der 375-Jahr-Feier zum Westfälischen Frieden, der 1648 in Osnabrück und Münster unterzeichnet wurde.

Unter dem Motto „Wege des Friedens“ geht es vom 16. bis 18. Juni um den Beitrag von Glaube und Religion zum Frieden. Eine Übersicht der gut 100 Veranstaltungen ist online abrufbar; sie verteilen sich auf zehn Orte in der Osnabrücker Innenstadt. Eine erwartete Teilnehmerzahl vermochten die Organisatoren, Bistum und Kirchenkreis Osnabrück, nicht zu sagen. Für den ökumenischen Abschlussgottesdienst auf dem Marktplatz rechne man mit mehreren hundert Menschen, „vielleicht sogar vierstellig“, so Superintendent Joachim Jeska. Sämtliche Veranstaltungen können kostenlos und ohne Anmeldung besucht werden.

Ökumenischer Kirchentag: Kontoverse Diskussionen erwartet

Über Politik, Krieg und Kirchen sollen Verteidigungsminister Pistorius und Altbundespräsident Wulff mit den Kirchenverantwortlichen Meister, Weihbischof Johannes Wübbe und die Präses der reformierten Kirche, Susanne bei der Wieden, sprechen. Der Stockholmer Kardinal Anders Arborelius werde mit Bode über die von Papst Franziskus ausgerufene Weltsynode diskutieren. Beide beurteilen den Synodalen Weg, den mittlerweile abgeschlossenen Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland, durchaus kontrovers.

Bei einer Veranstaltung in der Lagerhalle, einem privaten Kulturzentrum, wollen Betroffene mit Kirchenvertretern über Aufarbeitung und Prävention sexualisierter Gewalt sprechen. «Wer kirchlicherseits teilnehmen soll, sagen uns die Betroffenen», erklärte der katholische Stadtdechant Martin Schomaker.

Friedensspiel kann nicht stattfinden

Für regionale Brisanz dürfte ein Treffen von Fans des VfL Osnabrück und von Preußen Münster sorgen. Ein geplantes Friedensspiel der beiden rivalisierenden Clubs sei jedoch nicht umsetzbar, so Günter Baum, reformierter Theologe, am Rande der Pressekonferenz.