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NRW-Kliniken fordern vom Bund Korrekturen an Krankenhausreform

Die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) appelliert an die neue Bundesregierung, in den beginnenden Koalitionsverhandlungen zügig die medizinische Versorgung durch die Krankenhäuser abzusichern. Neben der „drängenden Lösung der gefährlichen Wirtschaftskrise der Krankenhäuser“ werde sich die kommende Bundesregierung noch einmal mit der Krankenhausreform befassen müssen und die darin enthaltenen „realitätsfernen Vorgaben“ kontrollieren, sagte KGNW-Präsident Ingo Morell am Dienstag in Düsseldorf.

Morell verwies auf die in NRW entwickelte Strukturreform. Hier sei gemeinsam erstmals eine Krankenhausplanung entwickelt worden, die Konzentration und Spezialisierung in den Krankenhäusern bewirke und zugleich den konkreten Versorgungsbedarf der Patienten als Maßstab behalte, erklärte er. Dieser Ansatz könnte beispielgebend für die neue Bundesregierung sein.

Es sei klar, dass die bisher durch Erlöse in anderen Bereichen subventionierten Abteilungen wie Geburtshilfen, Kinder- und Jugendmedizin oder Palliativmedizin nicht ausreichend vom bestehenden System finanziert werden, betonte die KGNW. Die neue Bundesregierung müsse daher zwingend dafür sorgen, dass die für die Versorgung der Menschen erforderlichen Leistungen auskömmlich vergütet würden und nicht länger von Bestand und Erfolg anderer Abteilungen abhingen.

Deutschland müsse zudem attraktiv für Fachkräfte aus dem Ausland sein, betonte der KGNW-Präsdent. Der polarisierte Wahlkampf habe viele Mitarbeiter mit ausländischen Wurzeln verunsichert. Zur Verantwortung der kommenden Bundesregierung gehöre es deshalb, trotz der Debatte um Migration dafür zu sorgen, dass Deutschland offen für die dringend benötigten ärztlichen und pflegerischen Fachkräfte aus dem Ausland bleibe.