Neue Forschungsstelle „Islam und Politik“ an der Universität Münster

An der Universität Münster nimmt eine neue interdisziplinäre Forschungsstelle zum Thema „Islam und Politik“ die Arbeit auf. Die Leitung hat der islamische Theologe Mouhanad Khorchide, wie die Hochschule am Dienstag mitteilte. Seine Stellvertreterinnen seien die Religionspsychologin Sarah Demmrich und die Politikwissenschaftlerin Evelyn Bokler-Völkel. Im Zentrum ihrer Forschungen stünden der Beitrag von Musliminnen und Muslimen zur Gesellschaft und Kultur in Deutschland. „Wir brauchen mehr Wissen über den aktuell gelebten Islam, theoretisch informiert und empirisch erhoben“, erklärte Khorchide.

Die Forschungsstelle wird den Angaben zufolge am 17. April in Münster mit einer Podiumsdiskussion eröffnet, zu der auch der Jesuit und Islamwissenschaftler Felix Körner von der Humboldt Universität Berlin, die Schweizer Politikwissenschaftlerin Elham Manea und der Journalist Eren Güvercin erwartet werden. Am 25. April startet zudem in Zusammenarbeit mit dem Beauftragten der Universität Münster gegen Antisemitismus, Ludger Hiepel, eine fünfteilige Ringvorlesung zum Nahostkonflikt

Den ersten Vortrag hält Khorchide über „Muslimische Judenfeindlichkeit? Eine islamisch-theologische Perspektive“. Am 16. Mai beleuchtet der Heidelberger Professor Johannes Becke „Israel im Fokus postkolonialer Debatten“. Am 6. Juni ist der namibische Schriftsteller und Politikwissenschaftler Joseph Diescho (Bonn) zu Gast, der sich mit dem Krieg zwischen der Hamas und Israel aus afrikanischer Perspektive auseinandersetzt. Es folgt am 4. Juli ein Vortrag des Hamburger Psychologen Peter Wetzels über die Auswirkungen des Hamas-Israel-Krieges auf Straftaten in Deutschland. Die Frankfurter Politologin Saba-Nur Cheema spricht zum Abschluss am 11. Juli über Antisemitismus und Islamophobie unter Jugendlichen.