Netzwerk MV: Frauen mit Migrationsgeschichte müssen sichtbarer werden

Das Eine-Welt-Landesnetzwerk Mecklenburg-Vorpommern fordert anlässlich des Frauentags (8. März), dass Frauen mit Migrationsgeschichte in Politik, Kultur und Öffentlichkeit sichtbarer werden. Häufig würden diese Frauen doppelt diskriminiert: sexistisch und rassistisch, teilte das Netzwerk am Mittwoch mit. Außerdem dürften die Frauen nicht vergessen werden, die in anderen Teilen der Welt unter schwierigsten Bedingungen für ihre Rechte kämpfen.

„In Afghanistan oder Iran sind die elementarsten Grundrechte, auch die Grundbedürfnisse von Frauen nicht erfüllt“, sagte Fereshte Mehrju, Eine-Welt-Promotorin im Verein Tutmonde (Stralsund). In Afghanistan dürften Frauen ohne die Begleitung eines männlichen Verwandten nicht das Haus verlassen. Fereshte Mehrju unterstützt den Angaben zufolge migrantische Frauen in MV beispielsweise bei Veranstaltungen im Rahmen der Interkulturellen Wochen oder der entwicklungspolitischen Veranstaltungsreihe „weltwechsel“.

Im April starte ein neues Projekt, das die Eine-Welt-Promotorin für Westmecklenburg, Anita Gröger, ein Jahr lang unterstütze, hieß es. Es sei ein Angebot für eine offene Gruppe von Frauen mit Migrationsgeschichte. Die Frauen könnten mit Hilfe der Gruppe an ihren eigenen Themen arbeiten, sagte Anita Gröger. Es gehe um Austausch, gegenseitige Unterstützung und Planung von Aktionen, Kampagnen oder anderen Veranstaltungen, angelehnt an die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Diese Ziele sollen aus migrantisch-feministischer Perspektive beleuchtet werden.

Das Eine-Welt-Landesnetzwerk MV ist der Dachverband der entwicklungspolitischen Initiativen mit derzeit 60 Mitgliedern. Im Promotoren-Programm des Netzwerkes arbeiten derzeit acht Frauen und Männer. Ziel sei, entwicklungspolitisch tätige Menschen in MV zu stärken, sichtbarer zu machen und miteinander zu vernetzen, hieß es. Das Programm werde gefördert vom Bund und vom Land MV.