Münchner Lenbachhaus präsentiert Cao Fei mit „Meta-mentary“

Die post-digitale Kunst der Chinesin Cao Fei war auf den Biennalen von Venedig und Syndey zu sehen. Dazu kamen unter anderem Einzelausstellungen in Paris, New York und Sao Paolo. Nun ist München dran.

Das Münchner Lenbachhaus zeigt unter dem Titel „Meta-mentary“ eine Ausstellung mit Werken der post-digitalen Künstlerin Cao Fei. Im Kunstbau werde vom 13. April bis 8. September eine Schau zu erleben sein, bei der die filmischen Bildwelten und das künstlerische Vokabular der Chinesin Teil des Raumes würden, heißt es in der Ankündigung. Mit dem Begriff Post-Digital wird demnach seit Anfang der 2000er Jahre eine Kunst benannt, deren Thema und wesentlicher Bestandteil die digitale Durchdringung des Alltags ist.

Cao Fei wurde 1978 im chinesischen Guangzhou als Tochter einer Künstlerin und eines Künstlers geboren. 2001 schloss sie selbst ein Studium an der dortigen staatlichen Kunstakademie ab. Als Kind des Pearl River Delta wuchs sie in einer Gegend von China auf, die im Zentrum rasanten Wirtschaftswachstums und städtebaulicher Entwicklung stand. Popkultur, Computerspiele, Unterhaltungselektronik und neueste Technologien hätten ihre Jugend begleitet, heißt es. Seit 2006 lebe und arbeite Fei in Peking.

In ihre Filmen, Fotos und begehbaren Multimedia-Installationen beschäftigt sich die Künstlerin den Angaben zufolge mit den wirtschafltichen und gesellschaftlichen Umbrüchen der menschlichen Lebenswelten. Digitalisierung, Globalisierung, die Veränderungen urbaner und vorstädtischer Strukturen seien Kern ihrer Arbeit. Ihr Augenmerk richte sich auf die Umstände, wie die Menschen lebten und wie sie auf Entwicklungen reagierten. Für ihre Werke halte sich Fei mitunter selbst mittels ihrer Avatare in der virtuellen Welt auf und dokumentiere ihre Wahrnehmung. Sie changierten zwischen Utopie und Dystopie, Schönheit und Horror sowie Melancholie und Humor.