Ministerinnen fordern EU-Mittel für Gleichstellung

Die sächsische Gleichstellungsministerin Katja Meier und Brandenburgs Sozialministerin Ursula Nonnemacher (beide Grüne) haben eine stärkere Beteiligung von Frauen am Strukturwandel in der Lausitz gefordert. Dies sei wichtig für eine demokratische Modernisierung der Region im Zuge des Braunkohleausstiegs, erklärten die Ministerinnen am Freitag in Dresden und Potsdam. Der Strukturwandel müsse mit EU-Unterstützung geschlechtergerecht gestaltet werden.

Meier betonte, die Lausitz solle ein Modell für andere Regionen im Strukturwandel werden. Der Transformationsprozess durch die Wiedervereinigung vor rund 30 Jahren habe nicht alle Menschen im Blick gehabt. Viele Frauen hätten deshalb wegen fehlender Arbeitsplätze die Region verlassen. „Genau diese Frauen fehlen heute“, betonte die Ministerin. Für einen langfristigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erfolg der Strukturwandelregionen sei deshalb auch eine Gleichstellungsfinanzierung aus EU-Mitteln erforderlich, um Frauen eine Bleibeperspektive zu geben.

Nonnemacher erklärte, der Lausitz seien nach 1989 viele tatkräftige Frauen verloren gegangen. Nun gelte es, beim Kohleausstieg die Lausitz zur Vorreiterin für Chancengleichheit zu machen. „Ohne Frauen gibt es keine Entwicklung in einer Region“, betonte sie. Dafür müssten Frauen auch stärker in den Gremien vertreten sein. „Strukturwandel ist keine Männersache“, betonte Nonnemacher. Die EU sei ein wichtiger Teil in vielen Transformationsprozessen. Deswegen müsse sie auch eine ausreichende Beteiligung von Frauen sichern.