Militärrabbiner hält Judentum in der Bundeswehr für „angekommen“

Seit kurzem hat die Bundeswehr einen verbeamteten Militärrabbiner. Konstantin Pal blickt zufrieden auf seine ersten Wochen im Amt zurück und beschreibt seinen abwechslungsreichen Arbeitsalltag.

Der Rabbiner Konstantin Pal hält die Bundeswehr für ein Spiegelbild der Gesellschaft
Der Rabbiner Konstantin Pal hält die Bundeswehr für ein Spiegelbild der GesellschaftImago / localpic

Der erste Militärrabbiner der Bundeswehr, Konstantin Pal, hat ein positives Fazit aus seinem ersten Monat im Amt gezogen. „Die Verbeamtung ist nur noch ein weiteres Zeichen dafür, dass das Judentum in der Bundeswehr angekommen ist“, sagte Pal in einer neuen Folge des Podcasts Himmelklar. Im vergangenen Dezember war dem jüdischen Geistlichen in Berlin offiziell der Beamtenstatus verliehen worden.

Pal betonte, dass die Bundeswehr in Deutschland inzwischen „eine multikonfessionelle Gesellschaft und wir sind ein Spiegelbild der Gesellschaft“ geworden sei. Zu ihm kämen nicht nur jüdische Soldaten und nicht nur solche, mit religiösen Fragen. „Es sind auch ganz alltägliche oder banale Dinge. Das können Familienprobleme sein oder Probleme in der Partnerschaft, auch finanzielle Probleme oder eine Sucht.“

Gleichzeitig habe er natürlich für die seelsorgerischen Belange der jüdischen Soldaten Sorge zu tragen. „Also wenn ein Soldat sagt, er möchte ein Gebet sprechen oder er braucht eine koschere Verpflegung oder wenn er wirklich eine Frage des jüdischen Rechtes hat und die gerne klären würde, dann sind wir dafür da“, erklärte Pal.

Das 2019 gegründete Militärrabbinat hat seine Zentrale in Berlin. Es baut derzeit fünf Außenstellen in Hamburg, Köln, Leipzig, München und Potsdam-Schwielowsee auf. Rabbiner Pal ist zusammen mit einem weiteren Rabbiner und einer Rabbinatshelferin in der Außenstelle Leipzig tätig. Während ihrer Dienstzeit in der Militärseelsorge sind Geistliche verbeamtet und werden aus Mitteln des Verteidigungshaushaltes bezahlt.