Migration nach Europa leicht gesunken

Die Hauptrouten für illegale Einreisen haben sich weg von Italien zur westafrikanischen Küste und ins östliche Mittelmeer verlagert. Für den Menschenschmuggel nutzen Schlepper teils gefährlichere Boote.

Die irregulären Einreisen in die EU sind im ersten Quartal um 12 Prozent zurückgegangen. Auf der traditionell stärksten Route über das Mittelmeer nach Italien und Malta fielen die Zahlen sogar um 59 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum, wie die europäische Grenzschutzagentur Frontex am Montag mitteilte. Insgesamt registrieren die Behörden in den ersten drei Monaten des Jahres fast 48.600 Versuche, ohne gültige Dokumente die EU zu betreten.

Laut den Angaben lösten das östliche Mittelmeer und der Seeweg von Westafrika zu den Kanarischen Inseln das zentrale Mittelmeer als Hauptmigrationsroute ab. Richtung Griechenland, Zypern und Bulgarien wurden im ersten Quartal 13.700 Einreiseversuche festgestellt, doppelt so viele wie vor einem Jahr. Auf dem westafrikanischen Seeweg verfünffachte sich der Wert auf gut 13.500. Die zentrale Mittelmeerroute verzeichnete demgegenüber weniger als 11.400 Einreisen.

Auch auf der früher stark frequentierten Balkanroute ging die Migration um fast zwei Drittel zurück, auf knapp 5.500 Einreisen von Januar bis März. Mehr als 11.600 Migranten brachen von der EU nach Großbritannien auf, ein Plus von 56 Prozent. Für den Menschenschmuggel zu den Kanaren nutzten Schlepper laut Frontex häufiger kleine kanu-ähnliche Boote und brachten dadurch das Leben der Passagiere noch stärker in Gefahr.