Menschenrechtler fordern Deutschland zu Friedensinitiative auf
Deutschland soll sich nach Ansicht von Menschenrechtlern für friedliche Lösungen der bewaffneten Konflikte im Nahen Osten einsetzen. „Wenn die deutsche Bundesregierung und andere EU-Regierungen weniger Asylsuchende in Deutschland und der EU haben wollen, müssen sie sich verstärkt und gemeinsam für Frieden und friedliche Lösungen bestehender Konflikte einsetzen“, sagte der Nahostexperte der Gesellschaft für bedrohte Völker, Kamal Sido, am Dienstag in Göttingen. Gleichzeitig müssten die EU-Regierungen dafür sorgen, dass keine neuen bewaffneten Konflikte entstünden.
Der anhaltende Konflikt zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz werde die Lage im Libanon und in der gesamten Region weiter eskalieren lassen, warnte Sido: „Das entstandene Chaos könnte im Libanon zu einem neuen Bürgerkrieg zwischen verschiedenen konfessionellen Gruppen führen.“
Mit Blick auf Syrien sagte Sido, Deutschland und die EU trügen eine Mitverantwortung für den Krieg in dem arabischen Land. Denn sie hätten sich in Syrien eingemischt, ohne ein realistisches Konzept für ein Syrien nach der Assad-Diktatur zu haben. Auch wegen dieser Politik Deutschlands und der EU sei die Lage in Syrien eskaliert und eine friedliche Lösung schwieriger geworden.