MDR-Programmdirektor Klaus Brinkbäumer hört auf

Der Ex-„Spiegel“-Chefredakteur will künftig weniger in Konferenzen sitzen und lieber journalistisch für den MDR arbeiten. Außerdem will sich Klaus Brinkbäumer eigenen Projekten widmen.

MDR-Programmdirektor Klaus Brinkbäumer gibt seinen Posten auf
MDR-Programmdirektor Klaus Brinkbäumer gibt seinen Posten aufImago / dts-Nachrichtenagentur

Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) braucht einen neuen Programmdirektor. Der bisherige Amtsinhaber Klaus Brinkbäumer gibt den Posten bereits Ende April auf, bleibt der ARD-Anstalt aber erhalten. „Künftig wird Klaus Brinkbäumer als Moderator, Filmemacher und Experte für Außen- und Weltpolitik für den MDR tätig sein“, teilte der MDR mit. Außerdem werde sich der ehemalige „Spiegel“-Chefredakteur seiner eigenen publizistischen Arbeit, insbesondere Buchprojekten, Moderationen, Filmen, Kolumnen und Podcasts widmen.

Der Rückzug erfolge „einvernehmlich“, so der MDR. Brinkbäumer, der seine Karriere 1993 beim „Spiegel“ begann und von 2015 bis Januar 2019 die Chefredaktion des Magazins leitete, war 2021 überraschend zum MDR gewechselt. Dort ist er seitdem als Programmdirektor am MDR-Sitz Leipzig vor allem für das aktuelle Programm in Fernsehen, Radio und Online zuständig.

Brinkbäumer will sich mit Recherchen befassen

Brinkbäumer dankte dem MDR für „die Zusammenarbeit der vergangenen drei Jahre“, in denen man viel erreicht habe. Allerdings wolle er sich „künftig weniger mit Konferenzen und Strukturen und stattdessen mit Recherchen, Inhalten, Reisen, Menschen befassen. Auf die publizistische Arbeit für MDR und ARD freue ich mich.“

Der MDR lobte den 57-Jährigen für die „integre und entschlossene Führung der Programmdirektion Leipzig und für die leidenschaftliche wie präzise Arbeit der vergangenen drei Jahre“. Der MDR habe in dieser Zeit „zugleich seine lineare Marktführerschaft ausbauen sowie die nonlineare Transformation vorantreiben“ können. Die Führung der Programmdirektion Leipzig werde ab 1. Mai 2024 zunächst kommissarisch Jana Brandt übernehmen, zusätzlich zu ihren Aufgaben als Programmdirektorin Halle, so der MDR.

Die Programmdirektion in Halle/Saale ist für den Bereich Kultur, Gesellschaft und Wissenschaft sowie die jungen Formate des MDR und die Hörfunkwelle Jump verantwortlich. Jana Brandt, die sich zuvor als zuständige Redakteurin für gesellschaftspolitische Programme wie die ARD-Serien „Weissensee“ und „Charite“ einen Namen gemacht hatte, leitet diesen Bereich seit 2021. Im Zuge des anstehenden Sparprogramms bei der ARD-Anstalt für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wird bereits länger über eine Vereinigung der beiden MDR-Programmdirektionen spekuliert.