Liberale Juden ehren Historiker Wolffsohn

Die Union progressiver Juden in Deutschland zeichnet den Historiker und Publizisten Michael Wolffsohn mit dem Israel-Jacobson-Preis 2023 aus. Der undotierte Preis wird dem früheren Professor für Neuere Geschichte an der Bundeswehr Universität in München am 19. November in Berlin verliehen, teilte die Union progressiver Juden am Dienstag in Bielefeld mit. Die Laudatio hält der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz.

Zur Begründung heißt es, Wolffsohn erhalte die Auszeichnung in Anerkennung seiner großen Verdienste für die Beziehungen zwischen Deutschen und Juden auf staatlicher, politischer, wirtschaftlicher und religiöser Ebene. Mit seinen präzisen Analysen und klaren Stellungnahmen und seinem Engagement für das progressive Judentum sei er ein streitbarer, aber zuverlässiger Partner der jüdischen Gemeinschaft. Damit folge er der Devise des Namensgebers des Preises, Israel Jacobson: „Für den gemeinschaftlichen Fortschritt zum Besseren“.

Der 1768 in Halberstadt (Sachsen-Anhalt) geborene Kaufmann und Bankier Israel Jacobson war Präsident der jüdischen Religionsgemeinschaft im Königreich Westphalen und gehörte zu den Begründern des liberalen Judentums in Deutschland. Er starb im Jahr 1828 in Berlin und wurde auf dem jüdischen Friedhof an der Schönhauser Allee beigesetzt.

Der nach ihm benannte Preis wird von der Union progressiver Juden seit 2001 alle zwei Jahre verliehen. Er würdigt Persönlichkeiten, die sich um das Judentum in seiner Pluralität verdient gemacht haben. Unter den früheren Preisträger ist unter anderem Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke).