Leonard Cohen: Der lange Weg zum Welterfolg
Es ist eines der bekanntesten Lieder der Welt: Zum 90. Geburtstag des Sängers, Liederschreibers und Poeten Leonard Cohen zeigt Arte in einer Doku anhand von „Hallelujah“ Stationen seines Lebens.
Dass das „Hallelujah“ des kanadischen Dichters und Sängers Leonard Cohen mal zu einem Welthit wird, sah am Anfang nicht so aus. Wie es dann doch dazu kam, erzählt der Dokumentarfilm „Hallelujah: Leonard Cohen, ein Leben, ein Lied“.
Am 21. September wäre Leonard Cohen 90 Jahre alt geworden. Neben all seinen Erfolgen ist besonders ein Lied sein Vermächtnis: das Lied mit dem schlichten Titel „Hallelujah“. Ein Wort, das bei fast jedem Menschen Assoziationen weckt.
Leonard Cohen wurde erst spät zum Sänger
Der Kanadier Leonard Cohen war im eigenen Land als Dichter bekannt. Zum Sänger wurde er erst relativ spät, als er mit 32 Jahren Mitte der 1960er Jahre nach New York kam.
Anfangs fällt es ihm schwer, Fuß zu fassen. Als Clive Davis, der Präsident des erfolgreichen Musiklabels Columbia Records, erkennt, dass Cohen „ein Poet ist, der seinen Weg auf seine ganz eigene Art gehen wird“, startet die musikalische Karriere des Sängers und Liedermachers durch. Die erste Platte erscheint 1967.
„Hallelujah“: Unzählige Verse, die wieder verworfen werden
Der Arbeitsprozess an seinem Lied „Hallelujah“ dauerte Jahre. Cohen schrieb unzählige Verse dazu, wie Interviews und Blicke in seine Notizbücher zeigen. Augenzwinkernd spricht er von 180 Strophen.
Das Lied zeigt auch die Auseinandersetzung mit seinen jüdischen Wurzeln. Generell ringt Cohen zeit seines Lebens um Spiritualität, verbringt in einer Lebenskrise fünf Jahre in einem Zenkloster.
Als Cohen „Hallelujah“ das erste Mal für seine neue Platte aufnimmt, lehnt der neue Präsident seines Labels die Platte ab. Erst ein kleines, unbekanntes Label bringt dieses und die anderen Lieder heraus.
Der erste Künstler, der „Hallelujah“ covert, ist Bob Dylan. Aber erst die Version von John Cale, die auf einem Tribut-Album für Leonard Cohen erscheint, wird auch für ein breiteres Publikum zu einem Erfolg.
Es ist diese Version, die für den jungen Sänger Jeff Buckley zum Vorbild seiner Interpretation wird. Er soll der Sänger werden, mit dem „Hallelujah“ bis heute am meisten in Verbindung gebracht wird.
Erst „Shrek“ verankert „Hallelujah“ im kollektiven Gedächtnis
Doch es braucht einen Zeichentrickfilm, um „Hallelujah“ endgültig zu einem Welthit zu machen. „Shrek“ verankert das Lied ins kollektive Gedächtnis der Menschheit und macht es universell.
Wenn andere Menschen an Rente denken, kommt es für den 70-jährigen Leonard Cohen zu einem Schock. Seine Assistentin hat sein gesamtes Vermögen veruntreut. Das führt den Sänger auf eine Welttournee, die ein triumphales Comeback wird. Emotionaler Höhepunkt ist das Schlusskonzert in Tel Aviv.
Der Film von Dayna Goldfine und Dan Geller erlaubt einen intimen Blick in die Arbeit von Leonard Cohen. Er zeigt, wie sehr der Sänger mit seinem Welthit rang, aber auch, wie er sein Leben beeinflusste – und wie ein Lied letztlich unabhängig vom Schöpfer die Welt erobert.
Im Anschluss an den Dokumentarfilm zeigt arte den Konzertmitschnitt „Leonard Cohen: Live in London“ aus dem Jahr 2008.
“Hallelujah: Leonard Cohen, ein Leben, ein Lied”: Freitag, 20. September, 21.45 Uhr, Arte. Online in der Arte-Mediathek bis zum 20. Oktober.