Lauterbach: Bundestag sollte Maßnahmen in Corona-Pandemie aufarbeiten

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hält eine nachträgliche Parlamentsbefassung mit den Maßnahmen in der Corona-Pandemie für geboten, will sich zur von der FDP geforderten Einsetzung einer Enquete-Kommission aber nicht festlegen.
Aufarbeitung und Transparenz seien notwendig, „damit sich nicht noch mehr Verschwörungstheorien um die damalige Zeit herum aufbauen“, sagte Lauterbach am Donnerstag im Deutschlandfunk. Als Regierungsmitglied wolle er aber dem Bundestag keine Vorschläge machen, wie das Parlament vorgehen soll.

„Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass etwas verborgen bleibt“, sagte Lauterbach, der bis Ende 2021 als Gesundheitspolitiker in der SPD-Bundestagsfraktion tätig war, bevor er zum Minister im Kabinett von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) berufen wurde. Lauterbach sagte: „Wir haben damals besten Wissens gehandelt.“ Aber es sei nicht alles richtig gewesen.

Der Mediziner Lauterbach räumte erneut ein, dass Maßnahmen wie Schulschließungen und Kontaktbeschränkungen für Kinder zu weit gegangen seien, wenngleich sie sie dem damaligen Stand der Wissenschaft entsprochen hätten. „Ich glaube, dass das der zentrale Fehler vielleicht gewesen ist“, sagte der SPD-Politiker.

Vor vier Jahren hatte sich das Coronavirus binnen weniger Wochen weltweit ausgebreitet. In Deutschland entschied sich die Politik damals unter anderem für Schulschließungen und umfassende Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen. Die FDP verlangt sei längerem die Einsetzung einer Enquete-Kommission des Bundestages, um das Management in der Pandemie aufzuarbeiten.