Katholischer Weihbischof verlässt Vechta nach 15 Jahren

Der 63-Jährige wird neuer katholischer Bischof von Dresden-Meißen. Seit 2001 leitete er den Offizialatsbezirk Oldenburg mit Sitz in Vechta.

Weihbischof Heinrich Timmerevers aus Vechta wird neuer katholischer Bischof von Dresden-Meißen
Weihbischof Heinrich Timmerevers aus Vechta wird neuer katholischer Bischof von Dresden-MeißenJohannes Hoernemann / epd

Vechta/Dresden. Weihbischof Heinrich Timmerevers aus Vechta wird neuer katholischer Bischof von Dresden-Meißen. Die katholische Kirche gab die Ernennung des 63-Jährigen am Freitag gleichzeitig in Rom, Dresden und Vechta bekannt. Timmerevers folgt auf Heiner Koch, der im September vergangenen Jahres nach Berlin gewechselt war. Der Bischofsstuhl in Dresden-Meißen war seit Mitte 2015 unbesetzt. Timmerevers leitet seit 2001 den Offizialatsbezirk Oldenburg mit Sitz in Vechta, der zum Bistum Münster gehört.
Der Weihbischof selbst erfuhr bereits vor über einer Woche von seiner Berufung. Das habe ihn sehr berührt aber auch innerlich aufgewühlt, sagte er in Vechta. Er habe einige Tage gebraucht, um sich ihr zu stellen: "Ich bin bereit und verlasse meine norddeutsche Heimat, um zu den Menschen ins Bistum Dresden-Meißen zu kommen." Ein Termin für die Amtseinführung in der Dresdner Hofkirche steht noch nicht fest.

Eine großartige Würdigung seiner bisherigen Arbeit

Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Jan Janssen, gratulierte seinem katholischen Amtskollegen. Die Berufung nach Dresden sei eine großartige Würdigung seiner Arbeit im Oldenburger Land, sagte Janssen. "Die Ökumene im Oldenburger Land ist nicht nur geprägt durch die lange und fruchtbare Zusammenarbeit, sondern auch durch unser persönliches, vertrauensvolles Miteinander."
Der Bischof des Bistums Münster, Felix Genn, sagte in Vechta, er freue sich, dass ein Weihbischof des Bistums Münster nach Dresden gehen werde. Timmerevers sei ein "überzeugter und überzeugender" Christ. "Ich bin überzeugt, dass er auch an der neuen Wirkungsstätte in diesem Sinne arbeiten, leben und vor allem glauben wird."

In geheimer Abstimmung: Drei Kandidaten wurden für die Wahl benannt

Das Domkapitel von Dresden-Meißen reichte in Rom eine Liste geeigneter Kandidaten ein. In Sachsen und Thüringen wird das sogenannte Badische Konkordat von 1932 angewendet. Sobald die Position des Bischofs unbesetzt ist, reicht das Domkapitel von Dresden-Meißen in Rom eine Liste geeigneter Kandidaten ein. Dann werden von dort aus drei Kandidaten benannt, aus denen das Domkapitel in freier geheimer Abstimmung den neuen Bischof wählt. Vor der Bestellung des neuen Bischofs müssen die Landesregierungen von Sachsen und Thüringen der Wahl zustimmen.
Das Bistum Dresden-Meißen ist eine von 27 katholischen Diözesen in Deutschland. Es erstreckt sich über fast ganz Sachsen und bis nach Ostthüringen. Mit fast 142.000 Katholiken in 97 Pfarreien gehört es zu den kleinsten Bistümern in Deutschland. Timmerevers wurde 1952 im oldenburgischen Garrel-Nikolausdorf geboren. Nach seinem Studium der Theologie und Philosophie erhielt er 1980 die Priesterweihe. (epd)