Journalisten fordern mehr Medienkompetenz an Schulen

Vertreter verschiedener Medien haben mehr Medienkompetenz an Schulen gefordert. Was die Medienbildung anbelange, sei die Situation an Schulen besorgniserregend, sagte Meinolf Ellers, Geschäftsführer der Nachrichtenkompetenz-Initiative und dpa-Tochter #UseTheNews am Donnerstag in Mannheim. Wenn Jugendliche ihre Nachrichten nur noch über soziale Medien bezögen, seien dringend mehr medienpädagogische Kompetenzen in den Schulen nötig.

Die Schüler müssten erleben können, welche Funktion der Lokaljournalismus für ihre persönliche Zukunft habe, sagte Ellers bei einem Newscamp der Initiative in der Popakademie Mannheim. Noch nie sei die im Grundgesetz formulierte Presse- und Meinungsfreiheit von Teilen der Gesellschaft und der Politik so angezweifelt und hinterfragt worden, wie derzeit.

„Wir müssen Lehrer in Medienkompetenz bilden“, forderte auch SWR-Intendant und ARD-Vorsitzender Kai Gniffke. Der Mensch sei von Natur aus neugierig und interessiert an Neuigkeiten. Um vertrauenswürdig zu bleiben, müssten es Journalisten aushalten, nicht immer im schneller werdenden Nachrichtengeschäft die Ersten zu sein, sondern transparent zu sagen, „wir wissen es noch nicht und prüfen es für euch“.

Die klassischen Medien stünden vor einem starken Veränderungsdruck, sagte Marco Pecht, Nachrichtenchef beim Mannheimer Morgen. Sie müssten ihre Angebote auch in den Sozialen Medien wie Instagram und Tiktok verbreiten, wenn sie überzeugt davon seien, dass ihre Arbeit für eine funktionierende Gesellschaft wichtig ist. „Wir müssen zuhören und Inhalte anbieten, die für das Leben junger Menschen relevant sind.“ (1559/11.07.2024)