Internationales Gedenken an den Holocaust – „Niemals still sein“

Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz. Auch 79 Jahre später gedenkt an diesem Tag die Welt der Opfer des Holocausts und ruft zur Wachsamkeit auf – auch im ganz Alltäglichen.

Weltweit haben Politiker und Institutionen an die Opfer des Holocausts erinnert. In das Andenken an die Opfer mischten sich auch Mahnungen, dass sich ein solches Verbrechen nicht wiederholen dürfe.

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron schrieb auf der Plattform X: „Im ewigen Gedenken an die Millionen Opfer der Schoah, erinnern wir uns daran, dass Antisemitismus und Hass zu den schlimmsten Gräueltaten führen. Vergessen wir das niemals.“ Ähnlich äußerte sich der britische Premierminister Rishi Sunak auf X: „Wir haben die Pflicht, uns der schrecklichen Verbrechen des Holocausts zu erinnern.“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) rief zum Engagement aller Menschen für die Demokratie auf. „Nie wieder“ richte sich nicht nur an den Staat, sondern fordere die Wachsamkeit aller, sagte der Kanzler in seiner wöchentlichen Kolumne „Kanzler kompakt“. Es dürfe „nie wieder Ausgrenzung und Entrechtung, nie wieder Rassenideologie und Entmenschlichung, nie wieder Diktatur“ geben, sagte Scholz und erinnerte an alle Verfolgten unter dem NS-Regime.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres rief zum Gedenken an die Opfer des Holocausts auf. „Lasst uns niemals still sein angesichts von Diskriminierung und niemals tolerant gegenüber Intoleranz“, so Guterres in einem auf X verbreiteten Video-Statement. „Allen, die Benachteiligung und Verfolgung erleiden, lasst uns deutlich sagen: Ihr seid nicht allein.“

Israel verband das Holocaustgedenken auch mit dem Gedenken an den Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Bereits am Freitag hatte die Regierung dafür eine Kampagne gestartet. Unter dem Titel „Survivor“ erzählt die Israelin Ruth Haran, die den Angaben zufolge sowohl den Holocaust als auch den Hamas-Angriff in ihrem Kibbutz Beeri überlebt hat, ihre Geschichte. „Wenn Kinder in ihren Bettchen getötet werden, wenn Frauen vergewaltigt, zu Boden geschmissen und ermordet werden, boshaft, teuflisch, Unschuldige – das ist ein Holocaust“ heißt es in dem halbminütigen Video.

Jeweils am 27. Januar wird weltweit der Opfer des Holocaust gedacht. Das Datum erinnert an die Befreiung der überlebenden Häftlinge des größten NS-Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945.

Der UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi mahnte, dass „abscheulicher Horror“ wie der Holocaust auch aus „alltäglicher Diskriminierung und Beschimpfung, aus Worten und Taten des Hasses“ entstehe. „Auch geringfügiger Rassismus hat den von den Nazis durchgeführten Genozid unterstützt“, erklärte Grandi über X.