Interkulturelles Netzwerk hilft Krebspatienten

Eine Behandlung mit türkischer Sprache soll Patienten in der Uni-Klinik ermöglicht werden. Ein Ausweitung des Angebots ist geplant.

Ein neues Netzwerk hilft fremdsprachigen Patienten
Ein neues Netzwerk hilft fremdsprachigen PatientenAndrea Damm / Pixelio

Hamburg. Für Hamburger Krebspatienten mit türkischen Wurzeln ist ab sofort eine Behandlung ohne Barrieren in einem neu geschaffenen ärztlichen Netzwerk möglich: Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) startet zusammen mit klinischen und niedergelassenen Fachspezialisten der Onkologie, Chirurgie, Urologie und Strahlentherapie ein interkulturelles Netzwerk zur Krebstherapie. Ziel sei eine umfassende medizinische Versorgung ohne sprachliche und kulturelle Distanzen, teilte das UKE mit.
Der "enge Austausch zwischen Patient und Arzt trägt wesentlich zur Gesundung der Patienten bei", sagte Professor Carsten Bokemeyer, Sprecher des Hubertus Wald Tumorzentrums – Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) des UKE. Laut Statistischem Landesamt haben ein Drittel der Hamburger einen Migrationshintergrund, die meisten von ihnen stammen aus der Türkei. Zuerst wird deshalb mit einem türkischsprachigen Angebot gestartet. Eine Erweiterung des interkulturellen Angebots ist angedacht, es werden derzeit Netzwerke für weitere Sprachen geplant.

Wissenschaftlich begleitet

Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Arbeitsgruppe Psychosoziale Migrationsforschung am Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie des UKE. Deren Forschung konzentriert sich unter anderem auf die Interkulturelle Öffnung im Gesundheitswesen. "Wir gehen Fragen nach wie: In welchem Umfang nutzen Menschen mit Migrationshintergrund die Gesundheitsversorgung? Welche Barrieren erschweren und welche Ressourcen fördern die Behandlung? Was benötigen Krankenhäuser darüber hinaus, um den sprachlichen und kulturellen Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden?", hieß es. (epd)