Im Überblick: Das hat die Synode beschlossen

Mehr Digitalisierung, mehr Geld für Pastoren, weniger Populismus – die Synode der Nordkirche im schnellen Überblick.

Die Synode der Nordkirche tagte in Lübeck-Travemünde (Archivbild)
Die Synode der Nordkirche tagte in Lübeck-Travemünde (Archivbild)Jens Schulze / epd

Digitalisierung wird Schwerpunkt: Die überregionalen Dienste und Werke der Nordkirche sollen sich künftig mehr um die Digitalisierung und den Dialog mit den Konfessionslosen kümmern. Auf drei Schwerpunkte hat sich die Synode geeinigt. Weiteres Thema ist die Förderung des Ehrenamts. Dazu soll es im September 2018 eine eigene Themen-Synode geben. Andere Themen wie Beschleunigung, Nachhaltigkeit, Diskursfähigkeit oder Inklusion fanden keine Mehrheit. Es gehe beim Thema Digitalisierung nicht nur um technische Veränderungen, sagte Pastor Friedemann Magaard, Vorsitzender der Kammer für Dienste und Werke. Die Kirche bringe sich zu wenig wertebildend in den Digitalisierungsprozess der Gesellschaft ein, sagte Doreen Gliemann, Internetbeauftragte der Nordkirche, dem epd. Die Debatte zu Datensicherheit und Netzneutralität werde weitgehend ohne Beteiligung der Kirche geführt. Notwendig sei ein Engagement auf allen Ebenen. 
Jugend-Film zum Reformations-Fest: Ein Film zur Reformation soll  im Schulunterricht und in der Jugendarbeit gezeigt werden: Der 17jährige Bengt Schwarz begibt sich in Rostock, Greifswald, Schleswig und Hamburg auf Recherche, wo in Norddeutschland Spuren der Reformation zu finden sind. Produziert wurde er vom Filmemacher Andreas Bell vom Evangelischen Presseverband Norddeutschland, zu dem auch die Evangelische Zeitung gehört. Auftraggeber waren die Arbeitsstelle Reformationsjubiläum und das Dezernat Theologie und Publizistik.
Sparrunden in Sicht: Auch wenn die Nordkirche im nächsten Jahr wieder mehr Geld einnehmen wird, muss sie sich auf Sparrunden einstellen. Nach den "sieben fetten Steuerjahren" werde die Kirche mit sieben mageren Jahren rechnen müssen, mahnte der Vorsitzende des Finanzausschusses und ehemalige Kieler SPD-Finanzminister Claus Möller. Der Haushalt wurde einstimmig beschlossen. Für 2017 rechnet die Nordkirche mit Kirchensteuereinnahmen in Höhe von 481 Millionen Euro, 3,7 Prozent mehr als 2016.
Mehr Geld für Pastoren: Die Pastoren der Nordkirche bekommen mehr Geld. Die Bezüge werden rückwirkend zum 1. März um 2,2 Prozent und ab dem 1. Februar 2017 um 2,35 Prozent erhöht. Die Vikare (Pastorenanwärter) erhalten rückwirkend zum 1. März 35 Euro und vom 1. Februar 2017 an 30 Euro mehr. Eingeschlossen sind auch Kirchenbeamte. Die Gehaltserhöhung orientiert sich an der für die Beamten des Bundes.
Residenzpflicht bleibt: Gemeindepastoren müssen auch künftig in Dienstwohnungen (Pastoraten) ihrer Gemeinde leben. Allerdings soll es künftig einfacher sein, in besonderen Fällen in einer eigenen Wohnung leben zu dürfen.  Die Residenzpflicht ist je nach Region von unterschiedlicher Bedeutung. In strukturschwachen Regionen müssen Pastoren oftmals mehrere Kirchen betreuen und sich dann für ein Dorf als Wohnsitz entscheiden. In Großstädten ist die Residenzpflicht für das Gemeindeleben von eher untergeordneter Bedeutung. 
Landesbischof warnt vor Populismus: Die Nordkirche darf nach den Worten von Landesbischof Gerhard Ulrich die öffentliche Debatte nicht den Populisten überlassen. Vor allem verunsicherte Menschen, die nach einfachen Antworten suchen, seien offenbar anfällig für populistische Parolen, sagte Ulrich. Die Nordkirche werde sich weiterhin für Flüchtlinge engagieren, aber auch für Bedürftige, die schon immer in Deutschland lebten. (epd)