Huldigung an große Künstler
Kunstmuseen in Nordrhein-Westfalen würdigen in diesem Jahr zahlreiche international berühmte Künstlerinnen und Künstler mit umfangreichen Ausstellungen. So gibt es Schauen unter anderem zu Pablo Picasso und seiner Verbindung zum US-amerikanischen Erfolgsautor Ernest Hemingway, zum britischen Bildhauer Tony Cragg, der Künstlerin Katharina Grosse, dem Schweizer Bildhauer Alberto Giacometti, der Künstlerin Yoko Ono oder Gerhard Richter. Am Samstag startet das einzige deutsche Picasso-Museum mit Sitz in Münster die Ausstellung „Picasso & Hemingway“.
Bis zum 12. Mai verfolgt die sehenswerte Studioausstellung zentrale Themen in Leben und Werk beider Künstler und stellt das bildkünstlerische Schaffen von Picasso dem literarischen Werk des Schriftstellers in einen Dialog. Die Schau thematisiert unter anderem ihre gemeinsame Faszination für den Stierkampf. Zudem gibt es Einblicke in die Schaffensprozesse beider Künstler und ihre Themen. Picasso und Hemingway lernten sich 1922 in Paris kennen und schätzen.
Das Museum Kunstpalast in Düsseldorf ehrt den britischen Bildhauer Tony Cragg vom 22. Februar bis zum 26. Mai mit der Ausstellung „Please touch!“. Entgegen des sonst in Museen üblichen „Bitte nicht anfassen!“ ist in dieser Schau das Berühren ausdrücklich erlaubt, erklärte Museumsdirektor Felix Krämer im Vorfeld. Das Berührungsgebot gilt nach Museumsangaben für sämtliche gezeigten Exponate des 1948 geborenen Künstlers. Es ist die erste umfangreiche Ausstellung dieser Art in einem Museum, wie die Ausstellungsmacher betonten. Die Präsentation zeigt rund 60 Werke des Künstlers aus Stein, Holz, Glas, Kunststoff oder Glasfaser.
Nicht weit entfernt bietet auch die Kunstsammlung NRW/K20 in Düsseldorf vom 16. März an bis zum 11. August eine sehenswerte Schau zu dem russischen Maler Wassily Kandinsky (1866-1944) und der schwedischen Künstlerin Hilma af Klint (1862-1944). Beide werden in der Ausstellung erstmals mit ihren Gemälden, Zeichnungen, Aquarellen und Notizen gegenübergestellt,. Beiden sei gemeinsam, dass sie mit der Abstraktion viel mehr als einen neuen Malstil erfinden wollte, hieß es in der Ankündigung. Kandinsky und af Klint träumten nach Angaben der Kuratoren „von einer Zukunft, zu der die Kunst den Weg weisen sollte.“ Beide seien „Leitsterne der westlichen Abstraktion“.
„Studio Paintings“ lautet der Titel einer Ausstellung, die ab dem 25. April nach Bonn lockt. Das dortige Kunstmuseum erkundet bis zum 6. Oktober erstmals umfassend die im Atelier entstandenen Leinwandarbeiten der Künstlerin Katharina Grosse. Diesen Werken sei bislang weniger Beachtung geschenkt worden, als den expansiven Spray-Arbeiten von Grosse, die sie vor Ort ausführe, hieß es im Vorfeld der Ausstellung. Das Bonner Kunstmuseum zeigt in insgesamt acht Räumen rund 40 Werke, darunter frühe Arbeiten von Grosse aus den späten 1980er Jahren sowie Exponate, die erst in jüngster Zeit im Atelier entstanden sind, darunter auch Leinwände mit einer Breite von neun Metern, die auf die Wand oder den Boden reichen.
Ab dem 1. September widmet sich das Max Ernst Museum in Brühl dem surrealen Schaffen des Schweizer Bildhauers, Malers und Zeichners Alberto Giacometti (1901-1966). Wie Max Ernst zog es auch den Bildhauer 1922 nach Paris, wo beide Künstler 1928 Bekanntschaft schlossen. Die Schau zeigt bis zum 15. Januar 2025 Giacomettis weniger bekanntes Schaffen der 1920er und 1930er Jahre, das im Zeichen der surrealistischen Bewegung in Paris steht. Zudem nimmt sie erstmals auch die künstlerische und freundschaftliche Verbindung zu Max Ernst in den Blick. Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit der Fondation Giacometti in Paris.
Das Museum Kunstpalast in Düsseldorf zeigt ab 5. September bis zum 2. Februar 2025 unter dem Titel „Verborgene Schätze“ Werke des weltweit berühmten Künstlers Gerhard Richter aus rheinischen Privatsammlungen. Zu sehen sind etwa 100 Arbeiten aus 40 privaten Sammlungen, die einen Einblick in alle Werkgruppen des Künstlers von den frühen Gemälden nach fotografischen Vorlagen bis zu den späten abstrakten Bildern geben. Die Sammel-Tradition im Rheinland ist laut Museum im Rheinland weiter sehr lebendig und umfasst heute das gesamte Kunstspektrum von Richter.
Vom 28. September an kommt die japanisch-amerikanische Künstlerin, Sängerin, Aktivistin und Ehefrau von „Beatle“ John Lennon in die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf. Bis zum 16. März nächsten Jahres stellt die Schau wichtige Momente im Werdegang der inzwischen 90-jährigen Künstlerin vor. Besucher können sich unter anderem auf Partituren oder Installationen, auf Musik, Filme sowie zahlreiche Fotografien aus ihrem Leben freuen. Die Schau entsteht laut Museum in Zusammenarbeit mit der Tate-Modern in London.