Haus der Geschichte erhält Objekte aus Nachlass Wolfgang Schäubles
Das Haus der Geschichte in Bonn hat für seine Sammlung 120 Objekte aus dem Nachlass Wolfgang Schäubles erhalten. Die Witwe des CDU-Politikers, Ingeborg Schäuble, unterzeichnete am Freitag in Bonn die Schenkungsurkunde über Gegenstände und Andenken aus den fünf Jahrzehnten der politischen Karriere des früheren Bundesinnenministers, Bundesfinanzministers und Bundestagspräsidenten. Eine Auswahl aus dem Nachlass ist ab Freitag in einer Objektpräsentation im Haus der Geschichte zu sehen.
„Die Objekte sind zum Teil sehr persönlich und machen zugleich Zeitgeschichte greifbar“, erklärte Sammlungsdirektor Manfred Wichmann. Wolfgang Schäuble, der im vergangenen Dezember im Alter von 81 Jahren verstarb, gehörte 51 Jahre lang dem Deutschen Bundestag an, so lange wie kein anderer Parlamentarier zuvor. Er gilt als „Vater des Einheitsvertrags“.
Der Füller, mit dem er als Bundesinnenminister 1990 den Einigungsvertrag zwischen BRD und DDR unterzeichnet hat, wird nun im Haus der Geschichte präsentiert. Ausgestellt ist auch eine Europafahne mit Widmungen der europäischen Finanzminister, die Schäuble als Anerkennung für seine Rolle bei der Lösung der Euro-Krise 2015 geschenkt bekam. Diese beiden Exponate sollen laut Wichmann auch in die neue Dauerausstellung des Hauses der Geschichte aufgenommen werden.
Zu sehen sind auch Gegenstände, die das Politiker-Leben Schäubles nachzeichnen. Darunter sind sein erstes Wahlplakat für die Bundestags-Kandidatur von 1972, Terminkalender und Adressbuch sowie die Aktentasche und der Aktenkoffer, die er über Jahrzehnte mit sich trug. Das Handbike, mit dem sich der leidenschaftliche Sportler fit hielt, erinnert an das Attentat eines psychisch kranken Täters auf den Politiker. Als Folge war er seit 1990 querschnittsgelähmt. Ergänzt wird die Objektschau durch Fotografien der politischen Stationen Schäubles.