Günther Jauch: Käme nie auf die Idee, aus der Kirche auszutreten
Der Moderator und Journalist könnte seinen Glauben nach eigenem Bekunden nie einfach abstreifen wie eine aus der Mode geratene Hose. Ganz im Gegenteil.
Günther Jauch, Journalist und Moderator, steht nach wie vor zu seinem katholischen Glauben. “Ich würde ihn auch als unerschütterlich bezeichnen”, sagte Jauch in der Sendung “Sonntagsfrühstück” des Privatsenders Antenne Bayern. Das Gespräch ist als Podcast abrufbar. Die Tatsache, dass das Bodenpersonal des lieben Gottes gerade in den letzten Jahren auf Erden einige Fehler gemacht habe, könne ihn nicht davon abbringen: “Ich käme, ehrlich gesagt, auch nicht auf die Idee, aus der Kirche auszutreten.”
Als Grund dafür nannte Jauch, dass er als Kind und Jugendlicher mit der Kirche sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Einen solchen Glauben könne man nicht einfach abstreifen wie eine Hose, die nach anderthalb Jahren aus der Mode geraten sei und dann in die Altkleidersammlung wandere. Für diese Haltung wolle er sich nicht rühmen, aber das sei bei ihm einfach so.
Günther Jauch: Bei biblischen Fragen kommen die Kandidaten ins Straucheln
Dennoch würde er nie in einer Theokratie leben wollen, betonte der Journalist. Wenn er sich vorstellen müsste, was die Bürger im Iran, in Pakistan oder Afghanistan auszuhalten hätten, wenn die Scharia-Schergen ausrückten, dann sei das alles ganz fürchterlich und menschenfeindlich. Insofern sei er mit dem deutschen Rechtsstaat, in dem die Bürger die Politiker wählten, die dann die Richtlinien der Politik und des Lebens bestimmten – unter Achtung unterschiedlicher religiöser Bekenntnisse – grundsätzlich sehr zufrieden: “So stelle ich mir im besten Sinne das Paradies vor.” Dass es überall Mängel und Fehler gebe, liege eben in der Natur des irdischen Daseins.
Die Frage, ob er auf seiner To-do-Liste etwas stehen habe, was er unbedingt noch machen wolle, verneinte Jauch. Wünsche wie ins Weltall zu fliegen, den Mond von hinten zu sehen oder ein Jahr durch China zu wandern, seien ihm fremd. Auch wolle er genauso wenig alle deutschen Jugendherbergen noch einmal aufsuchen. Er sei mit seinem Leben zufrieden und freue sich auf das, was noch so kommen werde. Sich selbst würde er als glücklichen Menschen bezeichnen.
Jauch moderiert seit 25 Jahren das RTL-Quiz “Wer wird Millionär?”. Bei biblischen Fragen stelle er fest, dass das Land immer stärker säkularisiert sei und Religion eine immer geringere Rolle spiele. So habe in diesem Jahr ein Kandidat Schwierigkeiten gehabt, die Frage zu beantworten, zu was im Alten Testament Lots Frau erstarrt sei. Richtige Antwort war die Salzsäule. Zu den absurden Vorschlägen gehörte aber auch die Litfaßsäule.