Gottesdienst und Festakt

Mit Gottesdiensten und einem Festakt in Wittenberg feiern die Protestanten an diesem Dienstag das 500. Reformationsjubiläum.

Berlin, Wittenberg (epd). Mit den Feierlichkeiten am Ursprungsort der evangelischen Kirche endet das Festjahr, mit dem die Protestanten an die tiefgreifenden Auswirkungen von Luthers Thesenanschlag am 31. Oktober 1517 erinnert haben. Einmalig ist der Reformationstag dieses Jahr ein bundesweit arbeitsfreier Feiertag.

Am zentralen Festgottesdienst in der Wittenberger Schlosskirche wirken der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, die EKD-Reformationsbotschafterin Margot Käßmann und die mitteldeutsche Landesbischöfin Ilse Junkermann mit. Zum Gottesdienst und einem anschließenden Festakt im Stadthaus werden Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet. Die Kanzlerin hält die Festrede.

Live im Fernsehen

Beide Veranstaltungen werden am Nachmittag im Fernsehen übertragen: der Gottesdienst ab 15 Uhr live im Ersten, der Festakt ab 17 Uhr im ZDF. Bundesweit sind zudem weitere Feiern geplant.

Vor 500 Jahren schlug Martin Luther (1483-1546) der Überlieferung nach 95 Thesen zu Missständen in der Kirche seiner Zeit an die Tür der Wittenberger Schlosskirche. Darin kritisierte er unter anderem den Ablasshandel der römischen Kirche scharf. Sein theologisches Wirken führte zur Reformation und letztlich zur Spaltung in die evangelische und katholische Kirche. Die Lehren Luthers und anderer Reformatoren beeinflussten in der Folgezeit auch Staat, Gesellschaft, Kunst und Wissenschaft.

Kirchliche Höhepunkte

Zum 500. Reformationsjubiläum haben Kirche, Staat und Gesellschaft seit einem Jahr mit vielen Veranstaltungen an die von der Reformation ausgelösten Umbrüche erinnert. Kirchliche Höhepunkte waren der evangelische Kirchentag in Berlin und Wittenberg im Mai, zu dem auch US-Präsident Barack Obama kam, ein Gottesdienst zur Versöhnung zwischen Protestanten und Katholiken im März in Hildesheim und die mehrmonatige Weltausstellung Reformation in Wittenberg.

Bund und Länder engagierten sich vor allem bei der Restaurierung authentischer Stätten der Reformation. Zudem erinnerten drei nationale Sonderausstellungen in Berlin, Wittenberg und Eisenach an die Geschichte und die Folgen der Reformation.