Gedenktafel für Sprachlehrer Mtoro Bakari

Berlin will mit einer Gedenktafel an den aus dem heutigen Tansania stammenden Autor und Dozenten Mtoro bin Mwenyi Bakari (um 1869-1927) erinnern. Wie die Senatskulturverwaltung am Mittwoch mitteilte, soll die Gedenktafel am 25. April am Wohnort Mtoro Bakaris in der Keuzberger Fidicinstraße enthüllt werden. Von dort sei der Sprachlehrer 1905 nach Ostafrika gereist.

Mtoro Bakari kam den Angaben zufolge im Juni 1900 nach Berlin, wo er am Seminar für orientalische Sprachen bis 1905 Kiswahili unterrichtete. Zwischen 1909 und 1913 setzte er seine Tätigkeit als Sprachlehrer am Kolonialinstitut in Hamburg fort. Als gebildeter Muslim und Muttersprachler habe er wesentlich zur wissenschaftlichen Arbeit seiner deutschen Kollegen beigetragen. Zudem habe er Vorträge gehalten und mit christlichen Missionaren über religiöse Fragen diskutiert.

Von einer akademischen Laufbahn ausgeschlossen, habe sich Mtoro Bakari seit 1914 in einer prekären Situation befunden. Die Anerkennung der deutschen Staatsbürgerschaft sei ihm offenbar bis zu seinem Tod im November 1927 versagt worden. Bekannt wurde er demnach vor allem als Autor der „Sitten und Gebräuche der Suaheli“. Initiiert wurde die Gedenktafel vom Historiker Ludger Wimmelbücker mit Unterstützung des Vereins Aktives Museum und Berlin Postkolonial.