Gedenktafel für Kulturpolitikerin Edith Mendelssohn Bartholdy

Die Stadt Leipzig würdigt die frühere Sozial- und Kulturpolitikerin Edith Mendelssohn Bartholdy (1882-1969) mit einer Gedenktafel. Damit werde an eine der ersten weiblichen Leipziger Stadtverordneten erinnert, teilte das Kulturamt der Stadt Leipzig am Freitag mit. Mendelssohn Bartholdy habe sich nicht nur sozialpolitisch engagiert, sondern auch die Leipziger Kulturlandschaft wesentlich geprägt. Die Tafel soll am 10. Juli in der Elsterstraße 40 enthüllt werden.

Die in Berlin geborene Edith Mendelssohn Bartholdy war die Ehefrau von Ludwig Mendelssohn Bartholdy (1878-1918). Dieser war der Enkel des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847). Edith war zunächst als Lehrerin in Berlin tätig. 1910 übersiedelte sie gemeinsam mit ihrem Ehemann nach Leipzig.

Als Sozial- und Kulturpolitikerin setzte sie sich unter anderem für eine geregelte Säuglingsbetreuung ein. Die Max-Reger-Gesellschaft unterstützte sie ebenso wie das Grassi-Museum.

Von den Nationalsozialisten aus allen Ämtern gedrängt, emigrierte die Jüdin 1938 nach England. Dort unterrichtete sie laut den Angaben der Stadtverwaltung Flüchtlingskinder. Im Jahr 1951 kehrte sie nach Deutschland zurück und lebte in Köln. Bis zu ihrem Tod engagierte sie sich im sozialen Bereich. Sie setzte sich laut Stadtverwaltung dafür ein, dass der Mensch im Alter nicht ohne Arbeit bleibt.