Gedenken an Opfer des NS-Völkermordes an den Sinti und Roma

Zum 81. Jahrestag der Unterzeichnung des „Auschwitz-Erlasses“ zur Deportation der Sinti und Roma ist in der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen an die Opfer des NS-Völkermordes erinnert worden. Zu dem stillen Gedenken am Freitag hatten die Gedenkstätte in Oranienburg bei Berlin und der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma eingeladen. Der Zentralratsvorsitzende Romani Rose warnte anlässlich der Gedenkfeier vor einem weiteren Erstarken des Rechtsextremismus und forderte einen besseren Schutz von Minderheiten.

Rose betonte, auf den Straßen in Deutschland herrsche heute erneut „ein Klima, in dem Sinti und Roma und Jüdinnen und Juden wieder Schutz in der Anonymität suchen“. Zugleich gingen nationalistische und rechtsextreme Kräfte offen auf die Straße und verbreiteten in den Parlamenten Antiziganismus und Antisemitismus. „Sie haben keinerlei Respekt vor dem Rechtsstaat und unserer Demokratie“, erklärte Rose: „Es bereitet mir große Sorge, dass dieser Hass ein solches Ausmaß annimmt und auch Fälle von Übergriffen und Gewalt sich wieder häufen.“

„Dieses Klima und diese Entwicklungen schüren Ängste in der Minderheit“, betonte der Vorsitzende des Zentralrats: „Unsere ganze Gesellschaft ist gefragt, dem entgegenzutreten.“ Letztendlich sei der Schutz von Minderheitenrechten ein Eintreten für den Schutz der demokratischen Grundrechte aller Menschen

Der von SS-Reichsführer Heinrich Himmler unterzeichnete „Auschwitz-Erlass“ vom 16. Dezember 1942 war Grundlage für die Deportation von Sinti und Roma aus ganz Europa in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.