Gedenken an die Reichspogromnacht in Düsseldorf
Der Landtag Nordrhein-Westfalen, die Landesregierung und die Stadt Düsseldorf haben am Freitag der Opfer der Reichspogromnacht vom November 1938 gedacht. Auf Einladung der Jüdischen Gemeinde sowie der Mahn- und Gedenkstätte versammelten sich Vertreter aus Politik, Kirchen, Verbänden und Gewerkschaften am ehemaligen Standort der Düsseldorfer Synagoge an der Kasernenstraße, wie die Stadt mitteilte. Die im Jahr 1904 fertiggestellte Synagoge war in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 verwüstet und angezündet worden. Sie wurde ein paar Wochen später abgerissen.
Oberbürgermeister Stephan Keller, Landtagspräsident André Kuper (beide CDU), die Beauftragte des Landes NRW zur Bekämpfung des Antisemitismus, für jüdisches Leben und Erinnerungskultur, Sylvia Löhrmann, und der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Oded Horowitz, legten Kränze am Gedenkstein nieder. 13 jüdische Menschen wurden bei dem Pogrom in Düsseldorf ermordet, über 70 Menschen schwer verletzt.
Oberbürgermeister Keller verwies darauf, dass das Gedenken an die Opfer der NS-Zeit auch „in die Gegenwart wirken“ müsse. Den Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf sagte er deshalb: „Wir werden euch mit dem Kampf gegen den Antisemitismus nicht alleine lassen. Dieser Kampf ist nicht eure Aufgabe, er ist unsere Aufgabe!“
Im Düsseldorfer Rathaus gab es zudem eine zentrale Gedenkstunde. Wegen des jüdischen Schabbat, der am Freitagabend beginnt, fand sie bereits am Vormittag statt. Bei der Gedenkstunde sagte Landtagspräsident Kuper, es sei „kaum auszuhalten, dass heute in unserem Land Synagogen einen stärkeren Schutz brauchen und dass der Antisemitismus wieder auf den Straßen präsent ist – aus verschiedenen politischen und religiösen Strömungen“. Notwendig sei es nach vor, „gegen jede Form von Hass auf das jüdische Leben“ aufzustehen.