Dresdner Friedenspreis: Gauck hält Laudatio auf Nawalny

Altbundespräsident Joachim Gauck wird zur Verleihung des Dresdner Friedenspreises am 12. Mai die Laudatio auf Alexej Nawalny halten. Der am 16. Februar gestorbene russische Oppositionelle wird postum mit dem Preis ausgezeichnet. Wie das Organisationsteam des Dresdner Friedenspreises am Freitag mitteilte, wird Gauck den Oppositionellen als „Ikone aller anständigen Russen“ würdigen. Nawalnys Witwe, Julija Nawalnaja, wird die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung persönlich entgegennehmen.

Mit dem Dresdner Friedenspreis wird Nawalnys Einsatz für Freiheit, Demokratie und Frieden geehrt. „Der Widerstand des Oppositionspolitikers war und ist ein ermutigendes Beispiel für alle Menschenrechtsverteidiger, die seine Aktivitäten fortsetzen“, hieß es zur Begründung.

Der Friedenspreis Dresden wird seit 2010 vergeben, in diesem Jahr allerdings nicht wie üblich rund um den Dresdner Kriegsgedenktag am 13. Februar in der Semperoper. Erstmals findet die Preisvergabe im Schauspielhaus statt. Ausgelobt wird die Auszeichnung außerdem zum ersten Mal von der Initiative Friedenspreis Dresden in Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen Informationszentrum. Bisheriger Träger war der Verein „Friends of Dresden“. Gefördert wird der Preis von der Klaus Tschira Stiftung.

Nawalny war am 16. Februar in einem Straflager in Sibirien zusammengebrochen und gestorben. Der 47-Jährige war politischer Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er saß seit 2021 in Russland in Lagerhaft. 2020 überlebte er einen Giftanschlag. Nach seiner erfolgreichen Behandlung in Deutschland kehrte er nach Russland zurück.