Felix Klein erhält Moshe-Rosen-Preis der europäischen Rabbiner

Er ist der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus. Jetzt zeichnet die Europäische Rabbinerkonferenz Felix Klein für sein Engagement aus – und erklärt, was der Preis darüber hinaus bedeuten soll.

Die Europäische Rabbinerkonferenz (CER) zeichnet den Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, mit dem Moshe-Rosen-Preis aus. Damit würden sein “außerordentliches Engagement zur Förderung jüdischen Lebens in Deutschland und sein entschlossener Kampf gegen Antisemitismus” ausgezeichnet, teilte die CER am Donnerstag in München mit. Die CER übergibt den Preis am 24. Juni in Berlin im Beisein von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD).

Klein habe sich “stets mit klarer Stimme entschieden dafür eingesetzt, die Ursachen von Antisemitismus und Hass auf Israel nicht nur klar zu benennen, sondern auch mit weitreichenden Gesetzesvorschlägen und Bildungsinitiativen effizienter und systematischer zu bekämpfen”, hieß es. CER-Präsident Pinchas Goldschmidt würdigte die “starke Stimme und das unermüdliche Engagement” von Klein und der Bundesregierung. Der Preis solle ein Ansporn sein, auch in schwierigen Zeiten weiterhin für Jüdinnen und Juden in Europa einzustehen.

Der 1968 in Darmstadt geborene Klein ist seit Mai 2018 Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus. Der promovierte Rechtswissenschaftler trat 1994 in den höheren Auswärtigen Dienst ein, war auf mehreren Stationen im Ausland und von 2007 bis 2018 in Berlin beim Auswärtigen Amt tätig. Er ist auch Mitglied des “Diplomatischen Streichquartetts Berlin”, das sich vor allem den Werken jüdischer Komponisten widmet.

Der 2016 gestiftete Preis ist nach dem ehemaligen Oberrabbiner Rumäniens benannt, der seine Gemeinschaft während der Jahre der kommunistischen Herrschaft geschützt hat. Im vergangenen Jahr war der Vize-Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Benedikt Franke, ausgezeichnet worden. Unter den früheren Trägern sind auch die internationale katholische Laienbewegung Sant’Egidio und ihr Gründer Andrea Riccardi.

Als Europäisches Rabbinat vertritt die 1956 gegründete und orthodox geprägte CER rund 1.000 Mitglieder und 800 aktive Rabbiner. Ihren Hauptsitz hat sie in München und tritt für die religiösen Rechte von Jüdinnen und Juden in Europa ein. Sie engagiert sich zudem für Religionsfreiheit und den interreligiösen Dialog mit anderen Glaubensrichtungen.