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Fast 500 Abschiebungen vom Flughafen Halle/Leipzig 2024

Mit sächsischer Beteiligung sind im vergangenen Jahr vom Flughafen Halle/Leipzig fast 500 Menschen abgeschoben worden. Das geht aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im sächsischen Landtag hervor, die am Montag in Dresden veröffentlicht wurde. Die meisten sogenannten Rückführungen hätten nach Tunesien und Georgien stattgefunden. Eine Person wurde den Angaben zufolge nach Afghanistan abgeschoben.

Insgesamt gab es 2024 laut Innenministerium 15 Flüge mit sächsischer Beteiligung. Zielländer waren zudem Pakistan, Irak und Nordmazedonien, aber auch Serbien und der Libanon.

Der sächsische Linkenpolitiker Nam Duy Nguyen nannte es „unerträglich“, dass der Flughafen Halle/Leipzig ein Drehkreuz für Abschiebungen in Länder sei, „bei denen es zahlreiche nachvollziehbare Gründe gibt, sie zu verlassen“. So etwa sei das „wirtschaftlich angeschlagene Georgien politisch instabil“. Weil die Regierung zunehmend unter russischem Einfluss stehe, würden Rechte zum Beispiel von Nichtregierungsorganisationen oder queeren Menschen beschnitten. Auch in Tunesien sei die menschenrechtliche Lage „katastrophal“.