Fan-Gesänge zu Weihnachten

In Berlin, Dortmund und Köln hat es schon Tradition: das Weihnachtssingen im Fußballstadion. Beim Heider SV geht es in diesem Jahr in die zweite Auflage.

Weihnachtliche Lieder stehen im Heider Stadion auf dem Programm (Symbolbild)
Weihnachtliche Lieder stehen im Heider Stadion auf dem Programm (Symbolbild)Jens Schulze / epd

Heide. „Süßer die Glocken, nie klingen“ – wenn der Heider SV (HSV) und die Kirchengemeinde Heide zu ihrem zweiten öffentlichen Weihnachtssingen in das Stadion an der Meldorfer Straße in Heide einladen. Im vergangenen Dezember sind zur Premiere rund 500 Besucher gekommen. Dieses Mal hoffen die Veranstalter auf noch mehr sangesfreudige Teilnehmer. 1000 Liederhefte gibt es, wenn sich die Heider am Freitag, 20. Dezember, um 18 Uhr musikalisch auf das Weihnachtsfest einstimmen.

Während das Weihnachtssingen beim Bundesligisten 1. FC Union Berlin Kultstatus besitzt und in der Arena an der Alten Försterei stets für ein volles Stadion sorgt, befindet sich das des Heider SV noch in den Anfängen. Dabei erhält der Fußball-Regionalligist Unterstützung von der Kirchengemeinde, denn diese lädt ebenfalls zu dem vorweihnachtlichen Singen bei Flutlicht ein.

Begleitet vom Posaunenchor der Kirche unter Leitung von Bernd Sievers und den Heider Musikfreunden soll sich das Fußballstadion in einen Ort vorweihnachtlicher Festlichkeit verwandeln. Und die Verantwortlichen des HSV sind überzeugt, dass viele kommen werden. „Wir wollen die Marke von 2018 deutlich übertreffen“, gibt sich Andreas Meyenburg, Geschäftsführer der Liga GmbH des Heider SV, optimistisch.

Auch die Fußballer treten auf

Singen in einer großen Gemeinschaft hat in den großen Arenen der deutschen Profifußballklubs Konjunktur. Union Berlin war 2003 der Vorreiter, inzwischen wird auch beim 1. FC Köln, bei Borussia Dortmund und bei Dynamo Dresden gesungen. Und so habe sich Sönke Beiroth, Trainer der Heider Regionalligamannschaft schon seit längerem gefragt, „warum machen wir so etwas nicht auch?“, erzählt er. Weil er keine kritischen Stimmen hörte, hat er es im vergangenen Jahr das Experiment gewagt – mit Erfolg. Nun üben Beiroths Fußballer abermals fleißig für ihren Auftritt, denn auch sie wollen sich wieder musikalisch einbringen.

Auch der Posaunenchor freue sich darauf, wieder gemeinsam mit den Musikfreunden das Weihnachtssingen musikalisch zu begleiten, so sein Leiter Bernd Sievers. „Wir haben ein buntes Potpourri an Advents- und Weihnachtsliedern zusammengestellt, die zum Mitsingen, Mitsummen oder auch Mitbrummen einladen.“ Auf dem Programm stünden vor allem bekannte Lieder, damit möglichst viele Stadionbesucher mitsingen können – unter anderem „Alle Jahre wieder“, „Ihr Kinderlein, kommet“ und „Fröhliche Weihnacht überall“.

„Weihnachtsbotschaft gehört zu den Menschen“

Auf dem Rasen vor der Tribüne postieren sich bei gleißendem Licht die Musiker und Bläser, um den Stadiongesang instrumental zu begleiten, so Anne Petersen, Popularmusikerin des Kirchenkreises Dithmarschen. Sie wird auch durch den Abend führen. „Weihnachtslieder, vereint mit Stadion- und Fangesängen, das passt hervorragend zusammen“, sagt sie.

Auch Astrid Buchin, Pastorin in Heide und stellvertretende Pröpstin im Kirchenkreis, freut sich auf die Neuauflage am 20. Dezember: „Die Weihnachtsbotschaft von Frieden auf Erden gehört nicht allein in die Kirchen – sie gehört zu den Menschen – damals wie heute!“

Das Weihnachtssingen im Stadion des Heider SV ist auch eine Station im Rahmen des Lebendigen Adventskalenders der Kirchengemeinde Heide: Seit dem 1. Dezember öffnen Familien und Institutionen in ganz Heide Abend für Abend ihre Tür, ihre Gärten oder Garagen, um zu Geschichten und Liedern einzuladen.

Info
Der Einlass für das Weihnachtssingen beginnt um 17.30 Uhr. Am Eingang bekommt jeder eine Kerze und ein Liederbuch. Für die Besucher sind die Plätze auf der Tribüne vorgesehen, der Rasen ist den Musikern vorbehalten. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr und dauert etwa eine Stunde.