Expertin: Wie man religiöse Erbstücke weiter nutzen kann

Weggegeben ist schnell etwas – später aber tut es einem dann unter Umständen leid. Was man mit Rosenkränzen, Kruzifixen und anderen ererbten „heiligen“ Gegenständen tun kann oder wie man sie unter Umständen entsorgt.

Wer aus dem Nachlass eines Verstorbenen religiöse Gegenstände erbt, sollte diese nicht vorschnell weggeben. „Der Mensch verändert sich im Laufe des Lebens“, sagte Maria Baumann, Leiterin der Abteilung Kunst und Denkmalpflege im Bistum Regensburg, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Zehn Jahre später habe man vielleicht einen anderen Zugang dazu und schätze das Stück als Erinnerung besonders wertvoll ein. Sie ermutige deshalb potenzielle Erben, sich schon früher mit Großeltern oder Eltern darüber zu unterhalten, was diesen bestimmte Dinge bedeuteten.

Wer sich dennoch etwa von Kruzifixen oder Heiligenfiguren trennen wolle, könnte in Pfarrbüros nachfragen, ob Verwendung dafür bestehe, empfahl die Expertin. „Aber in der Regel wird dort auch nichts mehr gebraucht.“ Massenware wie etwa ein tausendfach hergestellter Rosenkranz habe vielleicht einen individuellen, aber keinen Sammlerwert.

„Bei religiösen Gegenständen aus natürlichen Materialien könnte man den Pfarrer fragen, ob er diese vielleicht beim nächsten Johannisfeuer mitverbrennen kann“, sagte Baumann weiter. Das funktioniere allerdings nur mit Holz. Kunststoff schaffe Umweltprobleme. Da bleibe nichts anderes als das Objekt kleinzuschneiden und zum Wertstoffhof zu bringen; oder der Flohmarkt. Ein Medaillon dagegen könne man auch in den Geldbeutel legen: „Beim Hineinschauen kann uns das für den Moment das Gefühl des Beschütztseins im Alltag geben.“