Ex-Bundesbeauftragte: Mehr Unterstützung für Missbrauchsopfer

Die frühere Bundesministerin und erste Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Christine Bergmann, wirbt für mehr Unterstützung von Missbrauchsopfern.

Christine Bergmann fordert mehr Unterstützung für Missbrauchsopfer
Christine Bergmann fordert mehr Unterstützung für MissbrauchsopferImago / epd

Missbrauchsopfer bräuchten mehr Hilfe bei der Aufarbeitung ihrer Geschichte und Anerkennung des Unrechts, sagte die frühere Bundesministerin und erste Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Christine Bergmann in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. Bergmann hat sich 13 Jahre mit dem Thema beschäftigt. Nach knapp zwei Jahren als Beauftragte saß sie sieben Jahre lang in der bundesweiten unabhängigen Aufarbeitungskommission. Ende des Jahres will sie dort ihren Sitz abgeben.

Jeder trägt Verantwortung

Auch in der Politik gebe es weiter Handlungsbedarf, so Bergmann. Die Akteneinsicht habe eine große Bedeutung und müsse für Betroffene klarer geregelt werden. Zudem warb sie dafür, dass jeder sich bei dem Thema verantwortlich fühlt: „Wenn Kinder Gewalt erfahren, prägt es sie oft ein Leben lang. Sie haben ein Recht auf ein Aufwachsen ohne Gewalt. Wir tragen alle Verantwortung, dass Mädchen und Jungen keine Opfer von Übergriffen werden.“