Evangelische Akademiedirektoren: AfD nicht das Feld überlassen

Die Leitungen der evangelischen Akademien in Ostdeutschland wollen klare Kante gegen die AfD zeigen. Was sie im Umgang mit der Partei empfehlen.

Die Leitungen der evangelischen Akademien in Ostdeutschland fordern ein Vorgehen gegen die AfD
Die Leitungen der evangelischen Akademien in Ostdeutschland fordern ein Vorgehen gegen die AfDImago / Ralph Peters

In der Auseinandersetzung um gesellschaftspolitische Themen und Bürgersorgen plädieren die Evangelischen Akademien in Ostdeutschland für Dialog und zugleich eine klare Haltung. „Um unserer Zukunft willen sollten Unterschiede im Blick auf die Einstellungen der Menschen wahrgenommen und angesprochen werden. Aufreibende Dialoge müssen wir führen und nicht vermeiden“, erklärte die Direktorin der Evangelischen Akademie zu Berlin, Friederike Krippner, in einem gemeinsamen Statement mit den Direktoren der Evangelischen Akademien von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Eine besondere Aufgabe sehen die Akademiedirektoren beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Was Menschen bewege, umtreibe oder wütend mache, sollte unabhängig berichtet werden, meinen sie. Problemanzeigen der Bürgerinnen und Bürger müssten ernst genommen werden, Haltungen zum menschlichen Umgang miteinander gelte es aufzuspüren. Bezüglich der umstrittenen Migrationspolitik dürfe kein verzerrtes Bild entstehen.

Akademie-Direktor: AfD will schlechte Stimmung

Der Direktor der Evangelischen Akademie Thüringen, Sebastian Kranich, erklärte: „Es ist Kalkül der extremen Rechten, eine schlechte Grundstimmung herbeizureden und zu forcieren. Krisenerzählungen werden angeboten, wo andere längst an Lösungen arbeiten. Da hilft nur Farbe bekennen, Haltung zeigen und mit Argumenten anknüpfen.“ Zugleich müsse klar zwischen Funktionären der AfD und deren Wählerinnen und Wählern unterschieden werden: „Auf die Konsequenzen einer Wahlentscheidung für die AfD kann sinnvollerweise argumentativ hingewiesen werden. Hier sollte dem geduldigen Einzelgespräch viel mehr zugetraut werden als bisher.“

In diesem Jahr finden neben der Europawahl auch Kommunalwahlen in neun Bundesländern statt sowie Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg.