Emmanuel Macron erhält Preis des Westfälischen Friedens

Der französische Präsident habe trotz des Krieges den Dialog mit der russischen Führung aufrecht erhalten, lobt die Jury. Zur Preisverleihung wollen prominente Gäste kommen.

Der französische Präsident Emmanuel Macron wird für sein Engagement für Frieden ausgezeichnet
Der französische Präsident Emmanuel Macron wird für sein Engagement für Frieden ausgezeichnetImago / Photothek

Der diesjährige Internationale Preis des Westfälischen Friedens geht an den französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Damit werde „ein Kämpfer für Freiheit, Frieden und Europa geehrt“, teilte die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL) in Münster mit. Macron habe seit Beginn seiner Präsidentschaft die Vertiefung der europäischen Zusammenarbeit zum Schwerpunkt seiner Politik gemacht. Dabei setze er immer wieder neue Akzente für die deutsch-französische Freundschaft und stärke den Frieden in Europa, heißt es weiter in der Begründung.

Der Jugendpreis 2023 geht den Angaben zufolge an das Deutsch-Polnische Jugendwerk. Der mit insgesamt 100.000 Euro dotierte Preis wird im Rathaus in Münster übergeben. Der Termin steht allerdings noch nicht fest. Die WWL befindet sich im intensiven Austausch mit dem Elysée-Palast in Paris, um einen Termin für die Preisverleihung zu finden, wie WWL-Vorsitzender Reinhard Zinkann sagte. Neben Macron habe Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seine Teilnahme an der Preisverleihung in Aussicht gestellt.

Zeichen Richtung Ost und West

In Zeiten des Krieges innerhalb Europas solle die Preisvergabe in diesem Jahr ein „klares europäisches Zeichen Richtung Ost und West“ setzen. Dem französischen Präsidenten gelinge es, trotz des Kriegs in der Ukraine und schwerer Verwerfungen mit der russischen Führung den Gesprächsdialog aufrecht zu erhalten und „damit im Sinne des westfälischen Friedensschlusses von 1648 zu handeln“, heißt es in der Jurybegründung.

Vor 375 Jahren wurde der Westfälische Frieden in Münster und Osnabrück beschlossen, der den Dreißigjährigen Krieg beendete. In Erinnerung daran zeichnet die WWL alle zwei Jahre Menschen und Organisationen aus, die ein Vorbild für Ausgleich und Frieden in Europa und in der Welt sind. Unter den bisherigen Preisträgern sind die Altbundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) und Helmut Kohl (CDU), der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan, der frühere tschechische Präsident Václav Havel und der Dirigent Daniel Barenboim. 2021 erhielten der frühere griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras und der nordmazedonische Ministerpräsident Zoran Zaev den Preis für ihre Einigung im mazedonischen Namensstreit.