EKD-Synodenpräses: Kirchenauftrag sind nicht hohe Mitgliederzahlen

Für die Botschaft Christi zu begeistern, das ist nach Ansicht von EKD-Synodenpräses Anna-Nicole Heinrich der Kernauftrag der Kirche. Welche Themen die EKD im kommenden Jahr auf der Agenda hat.

Anna-Nicole Heinrich ist Präses der EKD-Synode
Anna-Nicole Heinrich ist Präses der EKD-Synodeepd-bild / Heike Lyding

Angesichts zurückgehender Kirchenfinanzen und Mitgliederzahlen sollte die evangelische Kirche nach Worten der EKD-Synodenpräses Anna-Nicole Heinrich vor allem attraktiv und einladend sein. Kernauftrag der Kirche seien „nicht möglichst hohe Mitgliederzahlen und auch nicht zuallererst ein guter Finanzhaushalt“, sagte Heinrich dem Evangelischen Pressedienst (epd). Wichtig sei es vor allem, für die Botschaft Christi zu begeistern und Menschen im Glauben zu unterstützen.

Dabei werde der Ausbau der digitalen Angebote und Netzwerke genauso wichtig sein wie gute Kontaktmöglichkeiten vor Ort, erläuterte Heinrich. „Letztlich geht es darum, eine einladende Kirche zu sein, die die eigene Lust am Glauben auch ausstrahlt“, unterstrich Heinrich, die seit 2021 an der Spitze der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) steht. Vor 75 Jahren, am 9. Januar 1949, kam die erste EKD-Synode in Bielefeld-Bethel zusammen.

Diese Themen hat die EKD auf der Agenda

Wichtige Themen der Synode bleiben laut Heinrich neben den Zukunftsprozessen der Kirche die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt sowie Maßnahmen gegen den Klimawandel. Im kommenden Jahr werden sich die 128 Synodalen mit dem Thema „Migration, Flucht, Menschenrechte“ befassen. „Dabei ist für uns immer klar: Glauben und gesellschaftliche Verantwortung sind untrennbar miteinander verbunden“, unterstrich die Synodenpräses.

Für die Zukunft wünscht sich die Synodenpräses, dass das Kirchenparlament der EKD noch diverser werde. Zwar sei das Durchschnittsalter bereits deutlich gesunken. Es gebe aber immer noch viele gesellschaftliche Gruppen, die in der Synode nicht vorkommen. „Das muss anders werden, gelingt aber nur, wenn diese Vielfalt auf allen kirchlichen Ebenen vorhanden ist und gelebt wird“, sagte Heinrich.