EKD-Friedensbeauftragter: Hiroshima mahnt zu atomwaffenfreier Welt

Eine völkerrechtliche Ächtung von Atomwaffen fordert Friedrich Kramer, Friedensbeauftragter der EKD. Auch zwei andere Waffenarten kritisiert der Theologe.

Bei der Operation Upshot-Knothole testete die US-Armee im Juni 1953 Atomwaffen im Bundesstaat Nevada
Bei der Operation Upshot-Knothole testete die US-Armee im Juni 1953 Atomwaffen im Bundesstaat NevadaImago / StockTrek Images

Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Friedrich Kramer, hat zu mehr Einsatz für eine atomwaffenfreie Welt aufgerufen. Die Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki vor 78 Jahren seien eine Verpflichtung für die Menschheit, alles dafür zu tun, erklärte Kramer in Bonn. „Diese Massenvernichtungsmittel gehören ebenso wie biologische und chemische Waffen völkerrechtlich geächtet“, sagte der mitteldeutsche Landesbischof.

Die schreckliche und nicht hinnehmbare russische Drohung mit Atomwaffen zeige, wie groß die Gefahr eines Atomkrieges wieder geworden sei, mahnte der EKD-Friedensbeauftragte. Auch die Stationierung von Nuklearwaffen in Belarus, die Modernisierung der amerikanischen Atomwaffen in Europa sowie die nukleare Aufrüstung in China seien besorgniserregend, betonte Kramer.

Atomwaffen: Arsenale werden modernisiert

Die Atommächte seien dabei, ihr Atomwaffenarsenal zu modernisieren und auszubauen, kritisierte der mitteldeutsche Landesbischof. Eine solche nukleare Rüstungsspirale müsse gestoppt werden. „Die Atommächte müssen sich endlich wieder an einen Tisch setzen und Abrüstungsgespräche führen“, sagte Kramer. Im Atomwaffensperrvertrag hätten sich die Atommächte verpflichtet, ihr Atomwaffenrüstungsarsenal abzurüsten. Doch davon sei nun keine Rede mehr, kritisierte Kramer. Er wisse, dass solche Gespräche der Atommächte derzeit angesichts der politischen Weltlage schwierig seien. Die vielen unschuldigen Opfer von Hiroshima und Nagasaki seien jedoch eine bleibende Mahnung.