Ein Bildweg für Caspar David Friedrich

Greifswald hat einen Caspar-David-Friedrich-Bildweg angelegt. Auch sein Blick auf die Stadt aus dem Gemälde „Wiesen bei Greifswald“ ist eine Station. Eine acht Meter lange Bank lädt zum Schauen ein.

Hier soll Caspar David Friedrich auf Greifswald geschaut haben. Sein Blick ist Teil des Bildweges
Hier soll Caspar David Friedrich auf Greifswald geschaut haben. Sein Blick ist Teil des BildwegesAnja Goritzka

Als der romantische Maler Caspar David Friedrich 1806 seine Skizzen der „Kuhweide“ anfertigte, war sein Blick noch unverstellt auf die drei Kirchtürme der Greifswalder Stadtgemeinden. Diese Skizzen waren 1817 und 1821/22 Vorlagen für seine wohl berühmtesten Bilder von Greifswald: „Greifswald im Mondschein“ und „Wiesen bei Greifswald“.

Lange war unklar, aus welcher Richtung er die Dicke Marie, den Langen Nikolaus und den Kleinen Jacob einfing. Viele gehen davon aus, dass er aus nördlicher Richtung auf Greifswald blickte. „Dem ist nicht so. 2008 konnten wir bestätigen, dass er aus nordwestlicher Richtung schaute“, sagt der Oberbürgermeister Greifswalds, Stefan Fassbinder. Jetzt gibt es einen Aussichtspunkt, genau dort, wo Friedrich gestanden haben soll.

Bildweg führt an 15 Stationen durch die Stadt

Zum 250. Geburtstag des berühmten Sohnes der Hansestadt hat diese einen Caspar-David-Friedrich-Bildweg anlegen lassen. Dieser führt an 15 Stationen durch die Stadt. Interessierte können von der historischen Altstadt, vorbei an den Universitätsgebäuden und am Dom, hinunter zum Museumshafen bis hin nach Eldena zur Klosterruine gehen. Für einzelne Stationen gibt es auch Führungen, wie beispielsweise im Fischerdorf Wieck zur Klosterruine Eldena. 18 Kilometer ist der Rundweg lang.

Mit dabei auch Punkt sechs, fast schon außerhalb von Greifswald, gegenüber dem neuen Friedhof: die „Wiesen bei Greifswald”. Eine acht Meter lange Panoramabank lädt hier Gäste zum Verweilen ein und zum Schauen auf Greifswald und die drei großen Innenstadtkirchen. 86 000 Euro hat sich die Stadt allein diesen Aussichtspunkt kosten lassen, mit Tropenholz für die Bank, Eiche für die Absperrung zum Feld und hunderten Frühblühern in der Erde. Der Baumbestand sollte weitestgehend erhalten bleiben. „Wir haben hier einen besonderen Ort, einen Geheimtipp für Caspar-David-Friedrich-Fans aufgewertet“, findet Stefan Fassbinder.

Caspar David Friedrich digital

Ab dem 16. Oktober wird das Bild „Wiesen bei Greifswald“ als Leihgabe der Hamburger Kunsthalle in der Sonderausstellung „Caspar David Friedrich. Heimatstadt“ im Pommerschen Landesmuseum zu sehen sein.

Jetzt schon ist ein Onlinevergleich möglich, denn die Hamburger Kunsthallen, die Staatlichen Museen zu Berlin und die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden haben rund 250 Gemälde des berühmten Malers der Romantik digitalisiert.

Info: Hier können Sie sich für den Caspar-David-Friedrich-Bildweg anmelden.