Die Bibel lesen

Woche vom 13. bis 19. Februar

Sonntag:    Psalm 51
Montag:     Epheser 2, 11-22
Dienstag:     Epheser 3, 1-13
Mittwoch:     Epheser 3, 14-21
Donnerstag:     Epheser 4, 1-6
Freitag:     Epheser 4, 7-10
Samstag:     Epheser 4, 11-16

Zum Ende des 1. Jahrhunderts schreibt ein Schüler im Namen des Paulus den Epheserbrief. Aus sämtlichen Paulusbriefen greift er wichtige theologische Themen auf, um sie in seiner eigenen Sprache und mit eigenen Akzenten in eine neue Zeit hinein zu bewahren. Der Brief macht deutlich, was die verstreuten christlichen Gemeinden inhaltlich vereint. Er ist in zwei Teile geteilt, einen lehrhaften (1,3-3,21) und einen ermahnenden (4,1-6,24).

Der Brief beginnt mit einem Lobpreis. Die Verse 3 bis 14 sind im griechischen Text ein einziger kunstvoll verbundener nicht enden wollender Satz. Wenn wir uns als Leserinnen und Leser hineinnehmen lassen, wird uns zugesprochen wer wir durch Christus geworden sind: Gesegnete und Erwählte, Erlöste und als Erben Eingesetzte.

Die Adressaten des Epheserbriefes sind „Heiden“ (2,11), die über Christus zum Glauben an den Gott Israels gekommen sind. Das Privileg des Bundes gehört dem Volk Israel allein. Die Nichtjuden hatten kein Bürgerrecht, sie waren fern von Gott und fern von der mit ihm verbundenen Hoffnung (2,12). Doch entspricht es Gottes Heilsplan schon vor der Erschaffung der Welt (1,4), dass auch Heiden zu seinen Kindern werden dürfen, wenn sie an den Juden Jesus Christus glauben. Denn er hat durch seine Hingabe am Kreuz die Erlösung von den Sünden erwirkt und Frieden geschaffen.

Die Feindschaft, die die Menschen Gott gegenüber haben, hat Christus überwunden. Haben aber Juden und Heiden Frieden mit Gott, so können sie auch miteinander Frieden haben. Hier wird eine Grenze zwischen zwei Gruppen aufgehoben, der Grenzzaun (2,14) eingerissen. Gottes Gebote und Satzungen für die Juden haben ihre von den Heiden trennende Funktion verloren. Nun sind in Christus die Heiden keine Fremden mehr, sondern Mitbürger (2,19) und Kinder (3,15) geworden.

Eine neue vom Geist Gottes erfüllte Gemeinschaft ist entstanden, die Kirche. Für sie gebraucht der Epheserbrief zwei Bilder, den Leib Christi (2,16) und den wachsenden Tempel (2,21). Er ist auf dem Fundament der Apostel gebaut, sein wichtigster Grundstein bleibt Jesus Christus.

In 3, 16-21 folgen Fürbitten für die Gemeinde; Gott möge durch seinen Geist den inneren Menschen stärken, Christus in den Herzen Wohnung nehmen. Das Herz ist das Personenzentrum des ganzen Menschen. Im 4. Kapitel appelliert Paulus an seine Leserinnen und Leser, sich so zu verhalten, wie es das Leben in dem einen Leib Christi erfordert. Der Abschnitt 4,7-16 beginnt durch eine Auslegung von Psalm 68,12+19. Die Ämter, die der erhöhte Christus eingesetzt hat, sind Gabe und Aufgabe. Sinn ihrer Einsetzung ist der Aufbau des Leibes Christ, in dem die Glieder füreinander in Liebe da sind.