Diakonie startet Winternothilfe in Schleswig-Holstein

Die Diakonie startet die Winternothilfe für wohnungslose Menschen in Schleswig-Holstein. Die 35 Tagestreffs und Beratungsstellen der diakonischen Wohnungslosenhilfe werden in den Wintermonaten ihre Öffnungszeiten erweitern, zudem gibt es zusätzliche Notschlafplätze etwa in Husum, Elmshorn oder Norderstedt, wie die Diakonie am Donnerstag mitteilte. Das Land fördere die Nothilfe mit 50.000 Euro, die Diakonie Stiftung mit zusätzlich 9.000 Euro. Im vergangenen Jahr nahmen mehr als 9.400 Rat- und Hilfesuchende die Winternothilfe in Anspruch.

Die Winternothilfe richte sich an wohnungslose Menschen, die „Platte machen“, also auf der Straße leben. Sie lehnen es meist ab, in den bestehenden Notunterkünften zu übernachten. Oft scheuen sie die schwierigen Lebensbedingungen in den Unterkünften, in denen es kaum Privatsphäre gibt. „Die Wintermonate sind für obdachlose Menschen eine besonders große Herausforderung“, sagt Landespastor und Diakonievorstand Heiko Naß. Die Gefahr sei hoch, dass diese krank werden oder sogar erfrieren.

In den Notunterkünften gebe es heiße Getränke und die Möglichkeit, zu duschen, Wäsche zu waschen und zu trocknen oder ins Internet zu gehen. Außerdem verteilen die Einrichtungen für den Notfall Schlafsäcke, Isomatten, warme Kleidung und festes Schuhwerk. Auch die Bahnhofsmissionen seien Anlaufpunkte für Menschen in Not, hieß es.

Dabei appelliert die Diakonie an Cafés und Restaurants, Menschen ohne Obdach kostenlosen Zugang zu ihren sanitären Einrichtungen zu gewähren. Letztlich gehe der Aufruf an jeden Einzelnen: „Wir alle müssen Menschen ohne Obdach im Blick behalten“, fordert Naß. Schon eine Tasse mit heißem Tee oder einer Suppe können helfen. Reglose Obdachlose sollten auf jeden Fall angesprochen werden, im Zweifel sollte der Notruf 112 oder 110 informiert werden, so die Diakonie.