CDU-Politikerin Richstein froh über Aufwachsen in der Kirche

Brandenburgs Landtagsvizepräsidentin Barbara Richstein (CDU) findet „Halt und Trost“ in der katholischen Kirche. Sie persönlich sei froh darüber, „in dem für mich so wertvollen Wertegerüst der katholischen Kirche aufgewachsen zu sein“, sagte sie am Donnerstagabend bei einem Parlamentarischen Abend der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, des katholischen Erzbistums Berlin und des Bistums Görlitz im Potsdamer Landtag.

In stürmischen Zeiten bräuchten Menschen „Halt, Trost, Sicherheit, Orientierung im Leben und vor allem Hoffnung – und das ist es, was die Kirche bieten kann“. Die Politik schaffe existenzielle Grundlagen, um die Sicherheit und das Wohlbefinden der Menschen im Alltag zu gewährleisten. „Aber um den emotionalen Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken, um den Menschen Hoffnung zu geben, braucht es oft auch Spiritualität“, betonte Richstein. „Und dabei ist es vielleicht nicht nur der Glaube an Gott, aber vor allem der Glaube an Frieden und der Glaube an das Miteinander, was uns als Gemeinschaft zusammenwachsen lässt.“ Die Kirchen spielten eine zentrale Rolle in der Förderung von Werten wie Solidarität und Nächstenliebe.

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch erinnerte daran, dass Menschen „nicht alles machen und beherrschen können, nicht alles im Griff haben und sichern können“. Die ständige Überforderung des Menschen, wie Gott sein zu wollen, stelle für ihn eine enorme Belastung dar. „Schwächen zu haben und nicht perfekt sein zu können und mit Fehlern und Grenzen leben zu lernen, ist die Grunderfahrung, auf der die Haltung der Barmherzigkeit gegründet ist mir und dem anderen gegenüber“, sagte Koch. „Wir haben viel einander zu vergeben.“ Vielleicht treibe das Ziel, das Leben in möglichst vielen Bereichen und Dimensionen zu beherrschen, die Menschen geradezu ins Unglück.

Den Besuchern des Kirchenempfangs, zu denen unter anderem die Minister Manja Schüle (SPD), Rainer Genilke (CDU) und Ursula Nonnemacher (Grüne) zählten, empfahl Koch eine „Grundhaltung der Dankbarkeit“. „Wir müssen ein neues Verhältnis zur Welt und zu den Menschen finden, wir dürfen nicht alles machen und beherrschen wollen“, sagte der Erzbischof. „Wir müssen zu allem Leben, zu aller Schöpfung, zur Gesellschaft, zu unseren Mitmenschen und zu uns selbst ein Verhältnis der Ehrfurcht und des Respekts, der Achtung und der Aufmerksamkeit aufbauen.“