Caritas warnt nach Europawahl vor Abschaffung der EU

Die Caritas in Niedersachsen zeigt sich angesichts der Ergebnisse der Europawahl alarmiert. „Der Rechtsruck in Europa ist bedrohlich“, sagte Gerhard Tepe vom Verbund der Caritasverbände aus den Bistümern Hildesheim und Osnabrück sowie dem Caritasverband Oldenburg am Montag. Bei der künftigen Zusammensetzung des EU-Parlaments könnten Menschenrechte, Demokratie, soziale Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit in Gefahr geraten. Diese „höchsten Güter“ müssten jetzt geschützt werden.

Auch die Europäische Union als Institution müsse gegen rechte Kräfte verteidigt werden, die sie abschaffen wollten, sagte der Direktor des Oldenburger Caritasverbands. Sie garantiere seit mehr als 75 Jahren ein friedliches Miteinander.

Viele der rechten Parteien leugneten zudem den von Menschen gemachten Klimawandel, sagte Tepe. „Aber die Eindämmung der Klimakrise ist gerade mit Blick auf Armutsbekämpfung und gesellschaftliche wie globale Gerechtigkeit absolut vordringlich.“ Die Klimaschutzerfolge dürften durch die Rechten nicht ins Gegenteil verkehrt werden.

Bei den am Sonntag zu Ende gegangenen Europawahlen hatten Rechtsaußen-Parteien deutliche Zugewinne erzielt. In Deutschland kam die AfD auf 15,9 Prozent und wurde hinter der CDU zweitstärkste Partei.