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Caritas in NRW: Sozialer Dienst muss freiwillig bleiben

In der Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht und die Verbindlichkeit eines sozialen Dienstes spricht sich die Caritas in NRW für eine Alternative aus. Sinnvoller sei ein Rechtsanspruch auf ein freiwilliges Gesellschaftsjahr mit verbindlicher Beratung für alle jungen Menschen, teilte der Wohlfahrtsverband am Donnerstag in Düsseldorf mit.

Jährlich leisten nach Angaben der Caritas NRW rund 100.000 junge Menschen einen Freiwilligendienst. Mit einem Rechtsanspruch und gezielter Beratung ließe sich diese Zahl verdoppeln, hieß es. Damit werde nicht nur das gesellschaftliche Engagement gestärkt – auch der Personalbedarf der Bundeswehr könne gedeckt werden.

Statt die Wehrpflicht wieder einzuführen, plädiert die Caritas deshalb für dieses freiwillige Modell. Junge Menschen sollten rechtzeitig vor dem Schulabschluss verbindlich beraten werden – von der Bundeswehr ebenso wie von Trägern der Freiwilligendienste und des Zivil- und Katastrophenschutzes. So würden unterschiedliche Optionen sichtbar gemacht und für die jungen Menschen echte Entscheidungsmöglichkeiten eröffnet.

„Damit mehr junge Menschen in Deutschland zum Wehrdienst oder anderen Gesellschaftsdiensten finden, braucht es keine Rückkehr zur alten Wehrpflicht oder sonstigen allgemeinen Dienstpflichten“, erklärte der Sprecher der Caritasdirektoren in NRW, Frank Johannes Hensel. „Alle Erfahrung zeigt, dass junge Menschen sehr bereit sind, sich für die Gemeinschaft einzusetzen, wichtig sind gute Beratung und sinnvolle Tätigkeiten.“ Von einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) profitierten die Gesellschaft ebenso wie die jungen Menschen.