Cannabis-Verkauf: Grüne wollen Bremen zur Modellregion machen

Kurz nachdem Gesundheitsminister Lauterbach seinen Plan für die Legalisierung von Cannabis vorgestellt hat, gibt es schon eine erste Bewerbung aus Bremen für das vorgestellte Modellprojekt.

Dr. Kirsten Kappert-Gonther ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages
Dr. Kirsten Kappert-Gonther ist seit 2017 Mitglied des Deutschen BundestagesImago / Metodi Popow

Das Land Bremen soll nach dem Willen der Grünen Modellregion für den Verkauf von Cannabis in bestimmten Geschäften und Apotheken werden. „Bremen ist ein hervorragender Standort für ein großangelegtes wissenschaftliches Modellprojekt im urbanen Raum“, sagte die örtliche Bundestagsabgeordnete Kirsten Kappert-Gonther laut Mitteilung der Grünen Bremen, nachdem die Bundesregierung ihre Pläne für die Legalisierung von Cannabis vorgestellt hatte.

Wenn Cannabis von Erwachsenen legal in Fachgeschäften erworben werden könne, werde der Schwarzmarkt zurückgedrängt, argumentierte die Grünen-Politikerin. Das Cannabis würde dann frei von gefährlichen Streckmitteln, die das gesundheitliche Risiko verschärften. „Das stärkt den Gesundheitsschutz. Zudem kann der Jugendschutz viel besser durchgesetzt werden“, sagte Kappert-Gonther.

Kein bundesweiter Verkauf

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) wollen den Besitz von 25 Gramm Cannabis und den Anbau von drei Hanfpflanzen für den privaten Gebrauch noch in diesem Jahr legalisieren. Clubs oder Vereinen soll es den Angaben zufolge zudem erlaubt werden, Cannabis für ihre Mitglieder produzieren. Alle neuen Regeln gelten nur für Erwachsene ab 18 Jahren.

Einen bundesweiten Verkauf in lizenzierten Geschäften, wie von den Ampel-Koalitionären SPD, Grüne und FDP vereinbart, wird es nach den vorgestellten Gesetzentwürfen jedoch zunächst nicht geben. Aufgrund von Vorschriften im EU-Recht ist die Liberalisierung zunächst nur in Modellregionen geplant. Die Auswirkungen auf den Schwarzmarkt und den Cannabis-Konsum in den entsprechenden Gebieten sollen wissenschaftlich untersucht werden.