Bundeswehr fliegt mehr als 300 Menschen aus dem Sudan aus

Drei Evakuierungsflüge der Bundeswehr aus dem Sudan waren erfolgreich. 311 Menschen sind in Jordanien angekommen, einige bereits nach Berlin weitergeflogen.

Bundeswehr-Soldaten steigen in Jordanien in eine Transall-Maschine und fliegen in den Sudan
Bundeswehr-Soldaten steigen in Jordanien in eine Transall-Maschine und fliegen in den SudanBundeswehr / Neumann

Die Bundeswehr hat seit Sonntagabend mehr als 300 Menschen aus dem umkämpften Sudan ausgeflogen. Bei drei Evakuierungsflügen wurden insgesamt 311 Personen außer Landes gebracht, wie die Bundeswehr mitteilte.

Als Drehkreuz für die Transportflugzeuge vom Typ A400M nutzt die Bundeswehr Jordanien. Von dort aus sollen die Menschen nach Deutschland oder ihre sonstigen Heimatländer zurückkehren. Laut Auswärtigem Amt kamen am Montagmorgen bereits 101 Menschen mit einem Flug der Luftwaffe in Berlin an.

Erster Anlauf gescheitert

Nach Angaben der Bundesregierung habe sich mehrere hundert deutsche Staatsangehörige für eine Evakuierung registriert. Auch „weitere zu schützende Personen überwiegend aus europäischen Staaten ohne eigene Evakuierungsmöglichkeiten“ nimmt die Bundeswehr an Bord.

Die Menschen sollen vor den Mitte April eskalierten Kämpfen im Sudan in Sicherheit gebracht werden. Grund für die Gewalt ist ein Machtkampf zwischen Armee-General Abdul Fattah Al-Burhan und dem Befehlshaber der paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF), Mohamed Hamdan Dagalo, genannt „Hemeti“.

Am Dienstag vergangener Woche war eine Evakuierung ausländischer Staatsbürger noch vor dem Start abgebrochen worden, weil die Sicherheitslage nicht ausreichend war. Nach Angaben des deutschen Verteidigungsministeriums stimmten am Sonntag beide sudanesischen Konfliktparteien einer Evakuierung zu. Auch andere Staaten brachten Menschen außer Landes.

„Wir helfen uns gegenseitig“

Ob es weitere A400M-Flüge der Bundeswehr in den Sudan geben wird, war am Montagmorgen zunächst unklar. Das hänge davon ab, ob noch weitere Menschen vor Ort sind, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), im Deutschlandfunk. Er verwies aber zugleich auf die Zusammenarbeit mit anderen Staaten bei den Evakuierungen. „Wir helfen uns da gegenseitig“, sagte der SPD-Politiker.