Bundespräsident: 2024 ist Jahr der Bewährung für die Demokratie

Nach Einschätzung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeigt sich in diesem Jahr, wie sich die Demokratie weltweit bewährt. Rund die Hälfte der gesamten Weltbevölkerung sei 2024 an die Wahlurnen gerufen, erklärte Steinmeier am Donnerstag in Berlin. Dazu gehöre auch die Wahl eines neuen Europäischen Parlamentes. Gerade die Demokratien in Europa müssten zeigen, dass sie „stark und wehrhaft sind“, so der Bundespräsident. Er äußerte sich beim Neujahrsempfang für das Diplomatische Korps im Schloss Bellevue. Weitere Wahlen gibt es in diesem Jahr unter anderem in den USA, Indien, Indonesien und Russland.

Zugleich warb Steinmeier mit Blick auf die weltweiten Krisen für „die Kraft der Worte und die Kraft von Verständigung“. Nur gemeinsam könnten etwa die Folgen des Klimawandels bekämpft und die dramatischen Auswirkungen der Erderwärmung eingedämmt werden. Weil das viele Länder auf der Welt genauso sähen, entstünden neue Allianzen, die Hoffnung geben könnten. Das habe die Klimakonferenz in Dubai im vergangenen Jahr bewiesen.

Auch der Botschafter des Papstes in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, ging in seiner Rede auf den Klimawandel ein. Es gelte, am Pariser Abkommen festzuhalten und die globale Erhöhung der Durchschnittstemperatur auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, betonte er. Der Vertreter des Papstes in Deutschland ist traditionell ehrenhalber der Doyen („Dienstälteste“) des Diplomatischen Korps und spricht die Neujahrsgrüße im Namen der 38 versammelten Botschafterinnen und Botschafter.

Mit Blick auf die anstehende Fußball-Europameisterschaft in Deutschland merkte der Nuntius an, es gebe keinen Zweifel daran, dass dieses Turnier mehr Verständnis, Toleranz, Brüderlichkeit und Freundschaft unter den Spielern wie auch ihren Anhängern verbreiten werde. Im Jubiläumsjahr des 75-jährigen Bestehens der Bundesrepublik erinnere die Meisterschaft nachdrücklich daran, dass die Demokratie und das Grundgesetz Errungenschaften seien, „auf die man stolz sein darf“.