Brosda: Kultureller Dialog hilft beim Kampf gegen Antisemitismus

Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) sowie Kulturministerinnen und -minister aus Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Brandenburg und Thüringen haben sich mit israelischen Repräsentantinnen und Repräsentanten aus Politik und Kultur zur Weiterentwicklung der Erinnerungs- und Gedenkkultur ausgetauscht. Die Delegation besuchte Israel dazu von Sonntag bis Mittwoch (7. bis 14. April), wie die Kulturbehörde am Freitag mitteilte. Anliegen der Reise sei es gewesen, die Erinnerungskultur wachzuhalten und den kulturellen Austausch zwischen Deutschland und Israel weiter zu pflegen.

Der Besuch in Israel, insbesondere in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, habe die Delegation „tief bewegt“, hieß es. „In Freiheit und Frieden leben zu können, ist ein unschätzbares Privileg. Es jeden Tag aufs Neue zu verteidigen, bleibt für uns eine Herausforderung“, erklärten der Senator, die Ministerinnen und Minister gemeinsam. „Doch dieses Privileg fordert von uns allen eine stete Wachsamkeit und ein entschlossenes Handeln gegen die aufkommenden Strömungen des Rechtspopulismus und Geschichtsrevisionismus, die unseren Kontinent bedrohen.“

In einer Zeit, in der die Stimmen der Zeitzeugen leiser werden, gelte es, „innovative Wege zu finden, um die dunklen Kapitel unserer Geschichte lebendig zu halten und sicherzustellen, dass zukünftige Generationen die Bedeutung dieser Lehren verstehen und schätzen“, befand die Delegation. Sie erklärte weiter: „Die Sicherheit und Freiheit von Jüdinnen und Juden sowie aller Minderheiten in unseren Ländern zu gewährleisten, ist nicht nur eine Verpflichtung – es zeigt unsere gemeinsamen Werte und unsere Entschlossenheit, aus der Vergangenheit zu lernen und eine bessere Zukunft zu schaffen.“

Brosda sagte: „Als wir im vergangenen September angefangen haben, diese Reise zu planen, standen das Gedenken an die Shoa und neue Formen der Vermittlung historischen Wissens im Kampf gegen den Antisemitismus im Zentrum. Dafür haben wir in Israel in vielen Gesprächen wertvolle Anregungen und Kooperationsangebote bekommen.“

Angesichts des Terror-Angriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres und des seitdem andauernden Krieges sei es Brosda, seinen Kolleginnen und Kollegen zudem ein Anliegen gewesen, ihre Solidarität zum Ausdruck zu bringen.

Der Kultursenator befand: „Wir sind davon überzeugt, dass der kulturelle Dialog einen Beitrag zum Kampf gegen den Antisemitismus weltweit und zum Frieden in der Region leisten kann. Deshalb ist es wichtig, dass wir die deutsch-israelische Freundschaft leben und den kulturellen Dialog stärken. Gerade jetzt.“

Die Delegation betonte, dass die Reise nach Israel nicht nur die bilateralen Beziehungen gestärkt habe, sondern auch ein klares Bekenntnis zu den Werten der Toleranz, des Friedens und der kulturellen Vielfalt darstelle. Die gewonnenen Eindrücke und Erfahrungen würden in die kulturpolitische Arbeit der Bundesländer einfließen und den Grundstein für zukünftige Projekte und Partnerschaften legen.